Orkan Emma verursacht größere Schäden bei Stromversorgung als Kyrill
Der Orkan Emma, der am zurückliegenden Wochenende über Tschechien tobte, hat auf dem Energiesektor größere Schäden hinterlassen als der Orkan Kyrill vor Jahresfrist. Zahlreiche Schäden an Hochspannungsleitungen hatten am Samstag zeitweilig bis zu eine Million Menschen in Tschechien von der Stromversorgung abgeschnitten; die Schäden werden mit über 150 Millionen Kronen (ca. sechs Millionen Euro) beziffert. Das sind um rund 50 Millionen mehr, als es bei Kyrill der Fall war, sagte der Sprecher des staatlichen Energiekonzerns ČEZ, Ladislav Kříž. Bis zum frühen Montagabend konnten alle Haushalte, die vom Energienetz abgekoppelt waren, wieder mit Strom versorgt werden. Der vorübergehende Notstand wurde in allen Regionen wieder aufgehoben, zuletzt in drei Bezirken in Ostböhmen. Die Haushalte haben bei ihren Versicherungen bis in den Nachmittag hinein Sturmschäden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Kronen gemeldet.
Am Sonntag hatte sich die Wetterlage in Tschechien beruhigt, nur in den Höhenlagen von Böhmerwald und Erzgebirge waren noch Orkanböen gemessen worden. Im nordböhmischen Horní Kamenice bei Děčín ist am Sonntagabend ein Zug mit einem Baum kollidiert, der unter den Windböen über die Gleise gestürzt war. Nach Angaben der Tschechischen Bahn wurde dabei aber niemand verletzt. In Ostböhmen waren in der Region Chrudim nach Sturmschäden zwei Landstraßen stundenlang gesperrt.