Todesopfer, Verkehrschaos und beschädigtes Unesco-Weltdenkmal – Bilanz der Gewitterfront
Ein Todesopfer, einige Verletzte, materielle Schäden in Höhe von Hunderten Millionen Kronen – so sieht die Bilanz der starken Gewitter aus, die am Mittwochabend über Tschechien zogen.
Eine 45-jährige Frau wurde im ostböhmischen Svitavy / Zwittau von einem umstürzenden Baum erschlagen. Die Feuerwehr musste wegen überfluteter Keller, umgestürzter Bäume und beschädigter Hausdächer zu 1200 Einsätzen ausrücken. Noch am Freitagvormittag waren etwa 30.000 Kunden des Energiekonzerns ČEZ ohne Strom. Einige Bahnstrecken waren noch am Donnerstag gesperrt. Die Gewitter haben in Wäldern, die dem Staat gehören, etwa 700.000 Kubikmeter Holz beschädigt. In einigen Regionen wurden der tschechischen Agrarkammer zufolge 80 Prozent der Ernte vernichtet. Beim Gewitter wurde auch eine historische Sehenswürdigkeit beschädigt, die auf der Weltkulturerbeliste der Unesco steht. Die Johann-Nepomuk-Kirche auf der Zelená Hora / dem Grünen Berg bei Žďár nad Sázavou ist eines der schönsten Werke des Architekten Jan Blažej Santini-Aichl. Durch den starken Wind, der das Gewitter am Mittwoch begleitet hat, wurde die Wallfahrtskirche, die vor kurzem renoviert wurde, teilweise abgedeckt. Zudem beschädigten die runter fallenden Dachplatten den Kreuzgang der Kirche und mehrere Grabmäler um das Gebäude. Die Denkmalschutzexperten schätzen die Schäden auf 20 bis 30 Millionen Kronen. Der Verwalter der Kirche Karel Straka spricht von einer Katastrophe:„Es ist schrecklich. Man kann es kaum glauben. Vor kurzem wurden hier die Arbeiten an der Renovierung beendet. Zum Glück scheint es, dass das Gewölbe einschließlich der Malereien erhalten geblieben ist. Es ist eine Tragödie.“
Die Führung des Landkreises Vysočina ließ inzwischen verlauten, sie werde dem Denkmalschutzinstitut 200.000 Kronen für die ersten Rettungsarbeiten am historischen Bauwerk zur Verfügung stellen.