Orkan „Emma“: Zwei Tote in Tschechien - noch 5.000 Haushalte ohne Strom

Nach den umfangreichen Sturmschäden durch Orkan „Emma“ vom Samstag hat sich die Lage in Tschechien im Laufe des Sonntag beruhigt. Nur in den Höhenlagen von Böhmerwald und Erzgebirge wurden noch Orkanböen gemessen. Den ganzen Tag über dauerten die Arbeiten an der Wiederherstellung der Stromversorgung an. Am Abend waren immer noch 5000 Haushalte ohne Elektrizität, davon der größte Teil in Ostböhmen. Am Samstag waren vorübergehend knapp eine Million Menschen von der Stormversorgung abgeschnitten. Der wegen kollabierter Hochspannungsleitungen abgeschaltete zweite Block des Atomkraftwerks Temelín ging am Sonntagnachmittag wieder ans Netz.

Das Orkantief Emma hatte am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 144 Stundenkilometern in Tschechien zwei Todesopfer gefordert und umfangreiche Schäden angerichtet. In Líbeznice nördlich von Prag war ein elfjähriges Mädchen von einem abbrechenden Ast getötet worden, in Sadská starb der 77-jährige Pfarrer der Gemeinde unter herabstürzenden Dachblechen vermutlich an Herzversagen.

Zahlreiche beschädigte Gebäude mussten evakuiert werden. Umstürzende Bäume und Hochspannungsmasten führten zu Verkehrsbehinderungen, allein 30 Bahntrassen hatten gesperrt werden müssen. Im Laufe des Sonntag waren alle Strecken wieder befahrbar. In Ostböhmen und Nordmähren waren wegen umgestürzter Bäume weiter einzelne Straßen gesperrt.

Das Orkantief Emma gilt als der stärkste Sturm seit dem Orkan Kyrill vom Januar vergangenen Jahres, bei dem allein in Tschechien vier Menschen ums Leben gekommen waren.