Experten urteilen: Pattsituation wirft kein gutes Bild auf tschechische Politik
Die lang anhaltenden Streitigkeiten über die Prozedur zur Durchführung der Präsidentschaftswahlen werfen nach Meinung von Politologen kein gutes Bild auf die politischen Repräsentanten der Tschechischen Republik, und zwar im In- wie im Ausland. Zdenek Zbořil bezeichnete die Situation im Parlament und die mehrstündigen Verzögerungen beim Ablauf der Wahl als nahezu skandalös. Zbořil führte aus, dass ihn das Verhalten der Senatoren und Abgeordneten „ein wenig an das italienische Modell“ erinnere. Vladimíra Dvořáková kritisierte, dass der gegenwärtigen Pattsituation der große Unwillen beider Seiten zugrunde liege, miteinander zu kommunizieren und zu versuchen, Kompromisslösungen zu finden. Dvořáková ergänzte, dass die Feindschaft zwischen den führenden politischen Persönlichkeiten beider Lager offensichtlich tief verankert sei. Peter Just führt die angespannte Situation im Parlament auf die anhaltende Polarisierung der tschechischen politischen Szene zurück.