Tschechien will nicht mehr gegen säumige Unterhaltszahler vorgehen
Der tschechische Staat will mit dem kommenden Jahr auf die Eintreibung der derzeit offenen Forderungen gegenüber säumigen Unterhaltszahlern verzichten. Das Arbeits- und Sozialministerium kündigte eine entsprechende Gesetzesnovelle an. Allein im vergangenen Jahr ist der Staat mit 95 Millionen Kronen, etwa 3,5 Millionen Euro, für nicht gezahlte Unterhaltsleistungen eingesprungen. Ein Verzicht auf die Gelder sei für den Staat vorteilhaft, hieß es aus dem Ministerium, da das Eintreiben der Forderungen äußerst aufwendig sei. Der finanzielle Anspruch würde aber nicht verfallen, sondern auf den unterhaltsberechtigten Elternteil übergehen. Experten kritisierten die Pläne als ungerecht und wiesen darauf hin, dass in den meisten europäischen Ländern der Staat für Unterhaltsrückstände einstehe.