Wirtschaftsprognose 2025: Wachstum des BIP und Reallohns in Tschechien
Im kommenden Jahr dürfte die tschechische Wirtschaft um rund zwei Prozent wachsen, gezogen von der Nachfrage der Privathaushalte. Dies schreibt die Presseagentur ČTK in einer Analyse. Sie beruft sich dabei auf die neueste Studie des Finanzministeriums in Prag, die auf Grundlage der Prognosen von 13 Fachinstitutionen entstanden ist, sowie auf die Aussagen von renommierten Wirtschaftsanalytikern.
Laut dem Hauptökonom der Investmentgesellschaft Cyrrus, Vít Hradil, dürfte sich 2025 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem geschätzten Wert von einem Prozent Zuwachs in diesem Jahr fast verdoppeln.
„Die tschechische Wirtschaft wird im kommenden Jahr vor allem von einheimischen Faktoren gezogen, während der Gegenwind wahrscheinlich aus dem Ausland kommen wird. Der Verbrauch der Privathaushalte wird weiter wachsen, da er nach mehreren schwachen Jahren immer noch Aufholbedarf hat“, so Hradil.
Hinter der privaten Nachfrage stünden wachsende Reallöhne, weiterhin eine relativ niedrige Arbeitslosenrate und eine beherrschbare Inflation, erläutert der Ökonom. Ihm stimmen auch weitere Kollegen zu, die von der Presseagentur ČTK um eine Einschätzung gebeten wurden. Martin Gürtler vom Kreditinstitut Komerční banka sieht allerdings die Reallöhne hierzulande erst zur Jahreshälfte 2026 wieder auf dem Niveau der Zeit unmittelbar vor der Corona-Pandemie.
Der Generaldirektor der Personalagentur Randstad in Tschechien, Martin Jánský, hält wiederum einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen besonders im ersten Quartal kommenden Jahres für wahrscheinlich. Dies betreffe vor allem jene Industriebranchen, deren Absatz von der Nachfrage in Deutschland abhänge, so Jánský.
Die positivste Konjunkturprognose wagt im Übrigen das tschechische Finanzministerium. Dieser nach soll 2025 die Wirtschaft hierzulande sogar um 2,5 Prozent zulegen. Die tschechische Nationalbank (ČNB) hält ein Plus von 2,4 Prozent für möglich.