Mindestens acht Verletzte bei Austerlitz-Gedenkfeier in Tschechien

Bei der Rekonstruktion der "Dreikaiserschlacht" von Austerlitz, dem heutigen Slavkov in Tschechien, sind am Wochenende mindestens acht Menschen verletzt worden, darunter ein Deutscher. Der 40-Jährige sei in der Menge der 30.000 Zuschauer in einen Schacht gestürzt und habe sich am Kopf verletzt, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK am Sonntag. Daneben hätten mindestens sechs Darsteller bei Stürzen vom Pferd, beim Abfeuern der Kanone oder durch die Minustemperaturen Augenverletzungen, Erfrierungen und Brüche erlitten, sagte ein Arzt. Eine französische Touristin sei nach einem Herzanfall von der Tribüne gestürzt und habe sich ein Bein gebrochen, wurde gemeldet. 200 Jahre nach der Schlacht hatten am Samstag rund 4000 Mitglieder militärhistorischer Vereine aus 23 Ländern in zeitgenössischen Uniformen die damaligen Kämpfe nachgestellt. Bei dichtem Schneetreiben befanden sich unter den Zuschauern auch die französische Verteidigungsministerin Michéle Alliot-Marie und der tschechische Außenminister Cyril Svoboda.

Bei Austerlitz hatte Napoleon am 2. Dezember 1805 die Russen unter Zar Alexander I. und die Österreicher unter Franz II. geschlagen. In der bis dahin größten Schlacht der Geschichte fielen mindestens 15 000 Mann, andere Quellen sprechen sogar von fast 30 000 Toten.

Autor: Lothar Martin