Mord an Gewerkschafter: Rumänien fordert Auslieferung eines tschechischen Unternehmers

Die rumänischen Behörden haben am Freitag in Prag offiziell um die Auslieferung des tschechischen Unternehmers Frantisek Priplata angesucht. Priplata, der Ende der neunziger Jahre für seine Firma 51 Prozent der Aktien eines rumänischen Walzenwerks erworben hatte, wurde wegen Anstiftung zum Mord an einem örtlichen Gewerkschafter zu acht Jahren Haft verurteilt. Anfang September hätte Priplata seine Strafe antreten sollen, vor etwa drei Wochen aber gelang ihm die Flucht in seine Heimat Tschechien. Das Justizministerium in Prag hat mittlerweile bestätigt, das Ansuchen aus Bukarest erhalten zu haben. Eine Auslieferung Priplatas sei jedoch aufgrund der geltenden tschechischen Rechtsordnung nicht möglich, sagte ein Ministeriumssprecher. Erst vor wenigen Tagen hatten vor der tschechischen Botschaft in Bukarest rumänische Gewerkschafter für Priplatas Auslieferung demonstriert.