Minderheitenbewegung "Souzití" kritisiert das Benes-Denkmal
Die politische Bewegung "Souzití" (Zusammenleben) hat am Mittwoch ihr Bedauern über die Enthüllung der Statue den ehemaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Benes in Prag zum Ausdruck gebracht. Die Bewegung verteidigt die Interessen der in der Tschechischen Republik lebenden nationalen Minderheiten. "Wir stimmen vollständig der Erklärung der Tschechischen Bischofskonferenz über die Vertreibung zu, dass das ungerechte Prinzip der kollektiven Schuld neben den Schuldigen auch Unschuldige traf," heißt es in einer von der Bewegung veröffentlichten Erklärung, die die Nachrichtenagentur CTK heute vom Vorsitzenden der Bewegung, Attila László Kocsis, erhielt. Kocsis erklärte, dass im Falle der in der damaligen Tschechoslowakei lebenden Ungarn die Zahl der Unschuldigen höher als die Zahl der Schuldigen war, und dass trotzdem alle gleich bestraft wurden. "Wir meinen, dass Edvard Benes es nicht verdient, ein Denkmal in unserer Metropole zu haben", sagte Kocsis. Die Benes-Dekrete wurden gegen tschechoslowakische Ungarn ebenso wie gegen die Sudetendeutschen angewandt.