Zaorálek: "Fall Koristka" lässt Vertrauensfrage unglaubwürdig werden

Wegen des angeblichen Versuches der politischen Bestechung des liberalen Abgeordneten Zdenek Koristka (US-DEU) sei die für Dienstag im Prager Parlament anberaumte Abstimmung über die Vertrauensfrage der neuen tschechischen Regierung von vornherein zweifelhaft, erklärte der sozialdemokratische Chef des Abgeordnetenhauses, Lubomír Zaorálek, am Freitag in Prag. Daher erachte er es als unangebracht, dass die Angeordneten in solch einer Situation ihr Votum über das Kabinett des neuen Ministerpräsidenten Stanislav Gross abgeben. Der Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolánek, hatte zuvor die in der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" am Freitag veröffentlichte Information strikt zurückgewiesen, nach der seine Partei versucht habe, den Abgeordneten Koristka mit der angebotenen Zahlung von mehreren Millionen Kronen dazu zu bewegen, am Dienstag gegen die sozialliberale Regierung zu stimmen.

Autor: Lothar Martin