Premier Spidla relativiert Ängste gegenüber der neuen EU-Mitgliedschaft

Der tschechische Premierminister Vladimír Spidla hat am Mittwoch im Gespräch mit Radio Prag diverse Befürchtungen, die oft im Zusammenhang mit der neuen EU-Mitgliedschaft geäußert werden, relativiert. Zur Angst vor Preissteigerungen sagte Spidla, einige Dinge würden nun zwar teurer werden, andere jedoch billiger. Insgesamt hätten Experten eine EU-bedingte Inflationsrate von zwei Prozent vorausgesagt, dies entspreche einer völlig normalen Entwicklung. Zur Angst vor dem Verlust nationaler Souveränität meinte Spidla, man müsse zwischen abstrakter Politik und Realpolitik unterscheiden. "Im realpolitischen Sinne war unsere Souveränität früher sehr beschränkt, es gab zwei Okkupationen während eines Menschenlebens", sagte der sozialdemokratische Regierungschef. Nun, mit dem EU-Beitritt, würde Spidla zufolge die Souveränität des Landes de facto sogar größer werden.