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In Tschechien soll Frühwarn-Zentrum als Teil der Nato-Raketenabwehr entstehen

Ein Frühwarn-Zentrum, über das Tschechien derzeit mit den USA verhandelt, soll Teil der Raketenabwehr der Nato werden. Darüber informierte am Freitag Premier Petr Nečas. Das Zentrum könnte in Prag entstehen und soll von Tschechen bedient werden. Es handelt sich dabei angeblich nicht um eine militärische, sondern eher um eine technisch-administrative Einrichtung, deren Betrieb von wenigen Mitarbeitern sichergestellt werden könnte. Deshalb müsse auch kein neuer bilateraler Vertrag mit den USA abgeschlossen werden, so Nečas. Die USA hätten angeboten in den Jahren 2011 und 2012 umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro in die Anlage zu investieren, so der Premier weiter. Der tschechische Verteidigungsminister Alexandr Vondra bezeichnete das geplante Frühwarnzentrum als einen „ersten, kleinen, symbolischen Schritt“. Vondra war einer der Verfechter des Raketenabwehrprojektes von Ex-US-Präsident George Bush, das noch eine Radaranlage auf tschechischem Boden vorsah.

Regierung von Petr Nečas wird keinen Termin für Euroeinführung festlegen

Die tschechische Regierung wird vorläufig keinen Termin für die Einführung des Euro in Tschechien festlegen. Das sagte Premier Petr Nečas gegenüber der Agentur Bloomberg. Eine schnelle Euroeinführung könnte die Inflation beschleunigen, so der Premier. Nečas zufolge sei auch der Beitritt Tschechiens zum Europäischen Wechselkursmechanismus, der als Vorstufe der Euroeinführung gilt, nicht vorgesehen.

Arbeitsgruppe soll Problem des dichten Lkw-Verkehrs um Třinec lösen

Die Probleme mit dem dichten Lkw-Verkehr in der mährisch-schlesischen Industrieregion Třinec soll eine Arbeitsgruppe lösen. Ihre Gründung kündigte Verkehrsminister Vít Bárta nach einem Besuch in der Region an. Die Bewohner der Gemeinden um die Stadt Třinec leiden schon länger unter der hohen Verkehrsbelastung. Sie haben deshalb in letzter Zeit zweimal die internationale Transittrasse in Richtung Slowakei blockiert. In einer Petition forderten sie von der Regierung eine Besserung der „unerträglichen Situation“.

Präzedenzfall: Oberstes Verwaltungsgericht entscheidet über Pflichtimpfungen der Kinder

Der tschechische Staat darf Eltern, die eine Pflichtimpfung für ihr Kind ablehnen, nicht mehr mit Bußgeld bestrafen. Dies berichtet die Tageszeitung Lidové noviny unter Berufung auf ein Urteil des Obersten Verwaltungsgerichts. Konkret ging es um den Fall einer Familie aus Mähren, die ihr Kind nicht impfen lassen wollte. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die Pflichtimpfungen nur in einer Verfügung des Gesundheitsministeriums verankert seien. Das sei nach Meinung der Richter unzureichend für eine Bestrafung der Eltern von Seiten des Staates. Gegen die Pflichtimpfungen protestieren in Tschechien mehrere Bürgerinitiativen.

Dreharbeiten zu Film über das Massaker von Lidice haben begonnen

In Mladá Boleslav / Jungbunzlau haben die Dreharbeiten zu dem Spielfilm Lidice begonnen. In dem Film von Regisseur Petr Nikolaev geht es um die tragische Geschichte des gleichnamigen Dorfes in Mittelböhmen während des Zweiten Weltkriegs. Die nationalsozialistischen Besatzer ließen Lidice im Juni 1942 dem Erdboden gleichmachen. Die männlichen Bewohner wurden sofort erschossen, die meisten Frauen und Kinder in Konzentrationslager deportiert, wo ein Großteil von ihnen ermordet wurde. Insgesamt fielen dem Naziterror 340 von rund 500 damaligen Einwohnern von Lidice zum Opfer. Der Film über ihr Schicksal soll am 9. Juni 2011, dem Jahrestag des Massakers, seine Premiere haben.

Hammer und Sichel bleiben auf umstrittenen Kriegsdenkmal in Brünn

Hammer und Sichel bleiben offenbar auf dem umstrittenen Kriegsdenkmal in Brno / Brünn. Der Stadtrat hat vor kurzem die Entfernung der kommunistischen Symbole beschlossen. Das Nationale Amt für Denkmalschutz hat sich jedoch überraschend dagegen ausgesprochen. Die Entscheidung der Denkmalschützer ist nicht bindend. Es wird jedoch erwartet, dass sie vom Brünner Magistrat respektiert wird. Das Denkmal im Stadtteil Královo Pole wurde zu Ehren der Soldaten der Roten Armee errichtet, die Brünn gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von den Nazis befreit hatten. Es ist bereits seit langem Gegenstand scharfer Auseinandersetzungen. Antikommunisten stören sich vor allem an Hammer und Sichel, die sie für Symbole der kommunistischen Verbrechen in aller Welt halten. Ein Bezirksbürgermeister hatte die entsprechende Plakette im Jahr 2007 entfernen lassen. Der Magistrat ließ sie später wieder anbringen.

In Prachatice tritt giftiges Ammoniak aus einer Molkereifabrik aus

Aus einer Fabrik für Molkereiprodukte der Firma Madeta im südböhmischen Prachatice / Prachatitz sind am Freitagmorgen 40 Liter giftigen Ammoniaks ausgetreten. Ein Angestellter wurde mit Verätzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. 60 weitere mussten auf Anordnung der Rettungskräfte die Produktionsanlagen der Firma verlassen. Grund sei ein Bedienungsfehler gewesen, sagte eine Pressesprecherin von Madeta. Für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden, hieß es von der Stadtverwaltung in Prachatice.

50 Menschen in Südböhmen nach dem Genuss von verdorbenem Kartoffelsalat erkrankt

Etwa 50 Menschen sind durch den Genuss von verdorbenem Kartoffelsalat in einer Kantine im südböhmischen České Budějovice / Budweis an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt. Sie haben sich mit Durchfall in ärztliche Behandlung begeben. Laut Mitarbeitern der städtischen Hygienebehörden handelt es sich um den größten Fall dieser Art in den letzten Jahren. Von einer Epidemie könne man allerdings noch nicht sprechen, hieß es. Den erkrankten Personen wurde verboten zur Arbeit zu gehen. Ihre Kinder dürfen nicht an den traditionellen Sommerferienlagern teilnehmen.

Leichtathletik-EM: Špotáková gewinnt Bronze im Speerwerfen der Damen

Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Barcelona hat Speerwerferin Barbora Špotáková am Donnerstagabend die Bronzemedaille gewonnen. In einem spannenden Wettkampf lag die Olympiasiegerin und Weltmeisterin lange Zeit in Front; ihre im ersten Versuch erzielte Weite von 65,36 Meter reichte am Ende aber nur für den dritten Platz. Špotáková war durch eine Ellenbogenverletzung gehandicapt und musste sich der neuen Europameisterin Linda Stahl und deren Teamgefährtin Christina Obergföll aus Deutschland beugen. Die zweite tschechische Finalteilnehmerin, Jarmila Klimešová, belegte den neunten Rang. Im Hochsprung der Männer landete der tschechische Zwei-Meter-Hüne Jaroslav Bába mit übersprungenen 2,26 Meter auf dem fünften Platz.

Fußball: Tschechische Teams mit Problemen in Europaliga-Qualifikation

In den Hinspielen der dritten Qualifikationsrunde zur Fußball-Europaliga haben die drei tschechischen Vertreter kaum überzeugt. Einzig Pokalsieger Viktoria Plzeň / Pilsen bot eine ansprechende Leistung und brachte den türkischen Traditionsclub Besiktas Istanbul in Verlegenheit. Wegen mangelhafter Chancenverwertung und einem fragwürdigen Elfmeter für die Gäste kamen die Pilsener, die ihr Heimspiel in Prag austragen mussten, nicht über ein 1:1 hinaus. In das Rückspiel in einer Woche in Istanbul gehen die Pilsener nun als krasser Außenseiter. Auch der FK Baumit Jablonec / Gablonz und Baník Ostrava / Ostrau sind in den Rückspielen zum Siegen verdammt. Beide Teams verloren ihre Auswärtsspiele bei Apoel Nikosia beziehungsweise Dnjepr Mogiljow jeweils mit 0:1.

Das Wetter am Samstag, 31. Juli: heiter bis wolkig, bis 26 Grad

Am Samstag wird es in Tschechien überwiegend heiter bis wolkig. In Mähren und Schlesien kann es zu Niederschlägen kommen. Die Tageshöchsttemperaturen: bei 22 bis 26 Grad Celsius.