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Verhandlungen über Regierungsbildung stehen kurz vor dem Abschluss

Die Verhandlungen über die Bildung einer Regierungskoalition stehen kurz vor dem Abschluss. Von sieben Verhandlungskapiteln haben die Bürgerdemokraten (ODS), Top 09 und die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) bereits sechs abgeschlossen. Lediglich über die Gesundheitspolitik wird noch diskutiert. Auch über dieses Thema soll unmittelbar nach dem verlängerten Wochenende eine Einigung erzielt werden. Inoffiziellen Quellen zufolge könnte Staatspräsident Václav Klaus um den 12. Juli die Minister ernennen. Dies würde dem zukünftigen Regierungskabinett ermöglichen rechtzeitig den Haushaltsplan für 2011 zu beschließen.

Koalitionspartner einigen sich auf Staatshaushalt 2011

Das Verhandlungsteam zur Bildung einer Mitte-Rechts-Koalition hat sich am Donnerstagabend auf die Grundzüge des Staatshaushaltes für das Jahr 2011 geeinigt. Das Defizit soll maximal 140 Milliarden Kronen (5,4 Milliarden Euro) betragen. Dies entspricht 4,6 Prozent des erwarteten Bruttoinlandsproduktes. An Ausgaben will die Regierung 54 Milliarden Kronen (2 Milliarden Euro) einsparen, 20 Milliarden Kronen (776 Millionen Euro) sollen durch Abgabenerhöhungen mehr eingenommen werden. Bis 2013 soll das Budgetdefizit auf drei Prozent schrumpfen, bis 2016 strebt die entstehende Koalitionsregierung einen ausgeglichenen Haushalt an.

Premierminister Petr Nečas sagte am Donnerstagabend, damit seien die Verhandlungen über den Staatshaushalt endgültig abgeschlossen.

Koalitionspartner wollen Lehrergehälter erhöhen

Die Verhandlungsführer der drei potentiellen Koalitionspartner, den Bürgerdemokraten (ODS), der Top 09 und der Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV), haben sich auf eine Erhöhung der Lehrergehälter geeinigt. Im kommenden Jahr soll der entsprechende Fond um 2,1 Milliarden Kronen (etwa 84 Millionen Euro), im Jahr 2012 um weitere vier Milliarden Kronen (160 Millionen Euro) aufgestockt werden. Danach sollen die Gehälter der Lehrer für drei Jahre eingefroren werden. Von der geplanten Gehaltserhöhung sollen vor allem Lehrer von Grund- und Mittelschulen profitieren. Entgegen eines Vorschlags der Partei der öffentlichen Angelegenheiten soll die Erhöhung nicht durch eine Umschichtung von Geldern aus dem Verteidigungshaushalt finanziert werden.

Kommunisten werden nicht für Mitte-Rechts-Koalition stimmen

Die Abgeordneten der Kommunistischen Partei (KSČM) werden wie erwartet nicht für das entstehende Mitte-Rechts-Kabinett von Premierminister Petr Nečas stimmen. Das hat am Freitag der Parteivorstand beschlossen. Gleichzeitig fordert die KSČM die Bürger auf, gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung auf die Straße zu gehen.

Die Vertrauensabstimmung über die neue Regierung könnte nach Angaben der Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Miroslava Němcová, um den 10. August stattfinden. Die Koalition aus Demokratischer Bürgerpartei (ODS), TOP 09 und der Partei der Öffentlichen Angelegenheiten verfügt mit 118 von 200 Sitzen über eine deutliche Mehrheit im Abgeordnetenhaus.

Reservierungssystem der Tschechischen Bahnen ausgefallen

Bei den Tschechischen Bahnen (ČD) ist am Freitagmorgen für mehrere Stunden das zentrale Reservierungssystem ausgefallen. Weder an den Schaltern noch im Internet oder per Telefon konnten Sitzplätze reserviert werden. Dies betraf auch die Supercity-Züge auf der Strecke Prag – Ostrau / Ostrava, wo die Platzreservierung verpflichtend ist. Für diese Verbindungen stellte das Zugpersonal Platzkarten per Hand aus. Das Problem mit den Platzreservierungen trat zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf. Im Zusammenhang mit dem Beginn der Schulferien und dem bevorstehenden langen Wochenende hatten die ČD ihren Fahrgästen eine Platzreservierung dringend empfohlen.

Giftige Gase aus Chemiefabrik in Pardubice ausgetreten

Im ostböhmischen Pardubice ist in der Nacht auf Freitag aus der Chemiefabrik Synthesia giftiges Gas ausgetreten. Aus einem schadhaften Kessel traten Stickoxid und durch eine chemische Reaktion in weiterer Folge auch Schwefelwasserstoffe aus. Die Gase reizen die Schleimhäute. Die giftige Wolke zog in Richtung des Kurortes Lázně Bohdaneč. Die Einwohner wurden durch Sirenen und Lautsprecherdurchsagen gewarnt und aufgefordert, in den Häusern zu bleiben und Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Feuerwehr versuchte, die giftige Wolke mit Wasser zu zerstreuen.

Nach Angaben eines Sprechers der Firma Synthesia bestand zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung. Einige Bürgermeister aus der Umgebung beklagen, dass sie von der Firma nicht rechtzeitig über den Unfall informiert worden sind. Die Unfallursache ist unklar. Das Unternehmen hat eine interne Untersuchungskommission eingesetzt.

Polizei stellt in Marienbad entwendetes Gold sicher

Die Polizei hat in vier Juweliergeschäften in Marienbad / Mariánské Lázně in Prag entwendetes Gold im Wert von 10 Millionen Kronen (400.000 €) sichergestellt. Das Gold stammt vermutlich aus einem zwei Jahre zurückliegenden Betrugsfall in Prag. Ein nicht näher genannter Ausländer soll das Gold im Jahr 2008 bei italienischen Händlern bestellt, aber nie bezahlt haben. Insgesamt beträgt der Wert des entwendeten Goldes 25 Millionen Kronen (knapp 1 Mio €). Der mutmaßliche Betrüger sitzt in Untersuchungshaft und ist bereits nicht rechtskräftig verurteilt worden. Der Rest des Goldes bleibt verschwunden

Die Internationalen Filmfestspiele von Karlsbad beginnen

Am Freitagabend werden im westböhmischen Kurort Karlovy Vary / Karlsbad die Internationalen Filmfestspiele eröffnet. Im Wettbewerb sind auch zwei tschechische Produktionen vertreten. Es sind „Drei Saisonen in der Hölle“ von Tomás Mašín und der Film „Kuky kommt zurück“ des Oscar-prämierten Regisseurs Jan Svěrák. Die künstlerische Leiterin Eva Zaoralová sagte am Freitag, sie sei überzeugt, dass die tschechischen Filme der Jury gefallen werden. Besonders dem Puppenfilm „Kuky kommt zurück“ traut Zaoralová einen Erfolg zu.

Das traditionsreiche Festival findet in Karlsbad bereits zum 45. Mal statt. Es dauert bis zum 10. Juli. Insgesamt werden 205 Filme gezeigt.

Tennis: Tomáš Berdych steht im Finale von Wimbledon

Der tschechische Tennisprofi Tomáš Berdych hat das Finale von Wimbledon erreicht. Im Halbfinale besiegte Berdych am Freitagmittag den Serben Novak Djokovic in drei Sätzen mit 6:3, 7:6 und 6:3. Für Berdych ist es die erste Finalteilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier in seiner Karriere. Am Sonntag spielt der 24-jährige Tscheche um den Titel des wichtigsten Tennisturniers der Welt gegen den spanischen Weltranglistenersten Rafael Nadal oder den britischen Lokalmatador Andy Murray. Die beiden bestreiten am Freitagnachmittag das zweite Halbfinale.

Seit 12 Jahren hat kein tschechischer Tennisspieler mehr ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. Zuletzt gelang dies Petr Korda im Jahr 1998 bei den Australian Open.

Hitze: Meteorologen warnen vor der Gefahr von Bränden

Meteorologen warnen wegen der Hitze vor der Gefahr von Bränden in ganz Tschechien. Die Warnung gilt vorerst bis zum Sonntag. Am Wochenende sollen die Temperaturen in Böhmen und Südmähren bis auf 33 Grad Celsius steigen. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen sich während der Mittagstunden möglichst nicht direkt in der Sonne aufzuhalten und ausreichend zu trinken. Erst an den beiden Feiertagen zu Beginn der kommenden Woche soll die Hitze etwas nachlassen. Am Montag und Dienstag Quecksilbersäule sind Tageshöchstwerte von 27 Grad Celsius zu erwarten. Es muss mit Gewittern gerechnet werden.

Das Wetter der kommenden Tage: hochsommerlich heiß, ab Sonntag Gewitter

Der Samstag verspricht in Tschechien Badewetter mit strahlendem Sonnenschein und Höchstwerten von bis 33 Grad. Auch am Sonntag wird es noch einmal hochsommerlich heiß, in Böhmen nimmt allerdings die Gewitterhäufigkeit zu. Und nicht mehr ganz so heiß und bewölkt mit Schauern und Gewittern präsentieren sich aus heutiger Sicht der Montag und der Dienstag, die in Tschechien Feiertage sind.