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Pegelstände in den tschechischen Hochwassergebieten sinken weiter

Die Pegel der Flüsse in den tschechischen Hochwassergebieten sinken weiterhin. Die höchste Hochwasserwarnstufe wurde in den meisten Orten aufgehoben. Besonders in Mährisch-Schlesien stieg jedoch die Zahl von Erdrutschen. Viele Hänge in der Region wurden von den starken Regenfällen aufgeweicht. Mehrere Familien mussten evakuiert werden. Einige Häuser sind so stark zerstört, dass sie abgerissen werden müssen. Auch in Südmähren sind die Pegel der March und ihrer Zuflüsse in der Nacht und am Morgen gesunken. Die höchste Hochwasserwarnstufe wurde im ganzen Kreis Zlín am Donnerstagmorgen aufgehoben. Einige Straßen bleiben aber weiterhin gesperrt.

Hochwassergeschädigte erhalten finanzielle Hilfe vom Staat

Der tschechische Staat will vom Hochwasser geschädigte Hauhalte finanziell unterstützen. Auf einer Pressekonferenz des Ministeriums für Regionalentwicklung wurde angekündigt, dass Betroffene 30.000 Kronen (etwa 1200 Euro) zur Reparatur ihrer Häuser beantragen könnten. Menschen, deren Behausung vom Hochwasser zerstört wurde, können mit einem staatlichen Zuschuss von umgerechnet etwa 6000 Euro rechnen. Das Ministerium für Regionalentwicklung stellt insgesamt rund 120.000 Euro an Soforthilfe bereit. Über eine mögliche Erhöhung des Betrages soll in den kommenden Tagen mit dem Finanzministerium verhandelt werden.

Versicherungen: Hochwasserschäden könnten über 40 Millionen Euro liegen

Der Verband der tschechischen Versicherungen schätzt die finanzielle Höhe der Schäden, die das Hochwasser angerichtet hat, auf bis zu eine Milliarde Kronen (etwa 40 Millionen Euro). Bis zum Mittwoch seien bei den Versicherungen etwa 1500 Schadensfälle im Umfang von umgerechnet fast 7 Millionen Euro gemeldet worden. Mit den sinkenden Pegelständen würden jedoch in den am stärksten vom Hochwasser heimgesuchten Gegenden erst jetzt die schwersten Schäden sichtbar. Der Versicherungsverband erklärte, man versuche den Betroffenen die maximale Hilfe zukommen zu lassen.

Energiekonzern ČEZ hob Notstand in der mährisch-schlesischen Region auf

Nach drei Tagen hat der Energiekonzern ČEZ am Mittwochabend den Notstand im mährisch-schlesischen Landkreis und in der Region Vsetín aufgehoben. Die Kosten für die Beseitigung der Schäden an den Stromleitungen werden auf etwa zehn Millionen Kronen (rund 400.000 Euro) geschätzt. Ohne Strom sind immer noch Hunderte von Haushalten in Bohumín und in Troubky bei Přerov. Die Stromleitungen in der Region wurden durch den starken Wind und Regenguss am Montag stark beschädigt. Ohne Strom waren mehr als 10.000 Haushalte.

DTIHK mahnt wirtschaftspolitische Reformen in Tschechien an

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) hat im Vorfeld der Abgeordnetenhauswahlen einen 7-Punkteplan mit wirtschaftspolitischen Handlungsfeldern vorgelegt. Unter anderem wird darin die Einführung des Euro, eine Flexibilisierung des Arbeitsrechts, ein moderneres Steuersystem sowie mehr Transparenz bei öffentlichen Ausschreibungen angemahnt. Der Plan wurde einigen tschechischen Spitzenpolitikern übergeben, die zu Unternehmergesprächen vor den Wahlen in die Vertretung der DTIHK gekommen waren, darunter auch Vertreter der beiden stärksten tschechischen Parteien, der Sozialdemokraten und der Bürgerdemokraten. Der Präsident der DTIHK, Radomír Šimek, sagte, es gehe dabei nicht um parteipolitische Interessen. Man wolle jedoch darauf hinweisen, wo man dringenden politischen Handlungsbedarf sehe.

Die DTIHK ist die mitgliederstärkste Auslandshandelskammer in Tschechien und hat nach eigenen Angaben hierzulande über 120.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Im Vítkov-Prozess sagen Mitglieder der angegriffenen Roma-Familie aus

Im Prozess gegen die Attentäter von Vítkov haben am Donnerstag Mitglieder der angegriffenen Roma-Familie ausgesagt. Die Großmutter des zweijährigen Mädchens, das bei dem Brandanschlag schwer verletzt wurde, sagte es sei von außen deutlich zu sehen gewesen, dass sich in dem Haus Menschen befunden hätten. Zudem habe sie unmittelbar nach dem Anschlag den Ruf „Brennt, Zigeuner!“ gehört. Die vier Angeklagten, Angehörige der rechtextremen Szene, behaupten, sie hätten das Haus für unbewohnt gehalten.

Der Brandanschlag in Vítkov ereignete sich in der Nacht auf den 19. April 2009. Es wurden insgesamt drei Personen verletzt. Die zweijährige Natálka erlitt Verbrennungen an 80 Prozent ihres Körpers. Sie wird ihr Leben lang durch die Verletzungen entstellt und behindert sein.

Aktuálně.cz: Universität in Zlín wird wegen iranischen Studenten vom Geheimdienst beobachtet

Die Tomáš-Baťa-Universität in Zlín wird wegen zwei Studenten aus dem Iran vom tschechischen Geheimdienst (BIS) beobachtet. Darüber informierte am Mittwoch der Nachrichtenserver Aktuálně.cz. Dem Server zufolge studieren die Iraner in Zlín ein Fach, das ihnen aufgrund der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und der EU-Richtlinien untersagt ist. Die Universität habe, so der Server, nach der Überprüfung durch die Behörde für die nukleare Sicherheit eine Ausnahme erhalten für die beiden Iraner erhalten. Die Hochschulen dürfen den Informationen von Aktuálně.cz zufolge Studenten aus dem Iran keine Bildung in höheren Studienprogrammen anbieten, falls die Iraner die erworbenen Kenntnisse danach bei der Entwicklung von Militärtechnologien ausnutzen könnten. Trotz der erteilten Ausnahme wird die Universität vom BIS beobachtet.

Bei Auslandsreisen müssen künftig auch Kinder einen eigenen Pass haben

Ab dem Jahr 2012 müssen auch Kinder unter zehn Jahren bei Auslandsreisen einen eigenen Pass haben. Eine entsprechende Gesetzesnovelle wurde am Donnerstag vom Senat gebilligt. Derzeit können tschechische Eltern in ihre Reisepässe auch ihre Kinder eintragen lassen. Die neuen Vorschriften sollen den Kinderhandel und die Entführung von Kindern ins Ausland erschweren. Da sich das Aussehen kleiner Kinder relativ schnell ändert, müssen ihre Pässe jährlich neu ausgestellt werden. Mit der Verabschiedung der Novelle kommt die Tschechische Republik einer EU-Verordnung nach. Damit sie in Kraft treten kann fehlt nur noch die Unterschrift von Staatspräsident Václav Klaus.

Eishockey: Tschechien steht nach Sieg über Finnland im WM-Halbfinale

Tschechien hat das Halbfinale der Eishockey-Weltmeisterschaft in Deutschland erreicht. In Köln bezwangen die Schützlinge von Trainer Vladimír Růžička Finnland mit 2:1 nach Penaltyschießen. Die Finnen waren bereits nach 55 Sekunden in Führung gegangen. Tschechien gelang erst zu Beginn des letzten Drittels der Ausgleich. Nachdem auch in der Verlängerung kein Tor gefallen war, musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem einzig dem Tschechen Jan Marek ein Tor gelang. Mit dem Sieg hat sich das tschechische Team für die Viertelfinalniederlage gegen Finnland bei den Olympischen Spielen in Vancouver revanchiert. Die tschechische Eishockeynationalmannschaft steht nun zum ersten Mal seit 2007 wieder im Halbfinale eines großen Turniers.

Animationsfilm von Oscar-Regisseur Jan Svěrák feiert Premiere

„Kuky kommt zurück“, der neue Film des tschechischen Starregisseurs Jan Svěrák, hatte am Mittwochabend seine Premiere in Prag. Die Hauptfigur des animierten Films ist der Teddybär Kuky. Sein Besitzer, ein kleiner Junge, darf wegen einer Asthmaerkrankung keine staubigen Spielzeuge mehr haben. Nachdem ihm sein Lieblingsspielzeug Kuky weggenommen wird, stellt er sich die Abenteuer des Teddybären in der Welt vor. Regisseur Svěrák, der für „Kolja“ im Jahr 1997 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, sagte, der Film sei nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene gedacht. Seine internationale Premiere wird „Kuky kommt zurück“ im Juli auf dem Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad haben, wo er auch im Wettbewerb gezeigt wird.

Musikfestival Prager Frühling: Standing Ovations für Olga Borodina

Mit Standing Ovations wurde die Mezzosopranistin Olga Borodina nach ihrem Konzert am Mittwoch im Prager Rudolfinum gefeiert. Die Solistin der New Yorker Metropolitan Opera und des Mariinsky Theaters in St. Petersburg, stellte sich im Rahmen des internationalen Musikfestivals Prager Frühling vor. Borodina wurde, von der Prager Kammerphilharmonie unter der Leitung der kanadischen Dirigentin Keri-Lynn Wilson begleitet. Die Operndiva sang bekannte Arien wie zum Beispiel aus der Oper „Samson et Dalila“ von Camille Saint-Saëns. In ihrer Darbietung erklangen auch Arien aus dem russischen klassischen Repertoire, darunter eine Arie aus Dargomyschskis Oper „Der steinerne Gast“. Borodina trat zum ersten Mal beim Prager Frühling auf.

Das Wetter am Freitag, 21. Mai:

Am Freitag wird es in Tschechien überwiegend bewölkt. Es ist mit Regenschauern und Gewittern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 16 bis 20 Grad Celsius.