Nachrichten
Vlček legt sein Amt als Vorsitzender des Abgeordnetenhauses nieder
Der Sozialdemokrat Miloslav Vlček hat offiziell sein Amt als Vorsitzender des Abgeordnetenhauses und sein Abgeordnetenmandat niedergelegt. Bis zu den Wahlen Ende Mai wird aller Voraussicht nach Vlčeks bisherige Stellvertreterin, die Bürgerdemokratin Miroslava Němcová, den Vorsitz im Abgeordnetenhaus führen. Vlček hatte seinen Rücktritt bereits vor gut einer Woche angekündigt. Er beugte sich damit öffentlichem Druck, unter anderem aus seiner eigenen Partei. Zuvor war seine Verwicklung in zweifelhafte Geldgeschäfte und die Zweckentfremdung staatlicher Fördergelder durch einen seiner Berater bekannt geworden. Miloslav Vlček wird nicht mehr zu den Abgeordnetenhauswahlen antreten und scheidet ganz aus der Politik aus.
Außenminister Kohout verleiht Preise für Verbreitung des guten Rufs Tschechiens im Ausland
Außenminister Jan Kohout hat am Freitagnachmittag die Gratias Agit Preise für die Verbreitung des guten Rufs der Tschechischen Republik im Ausland verliehen. In diesem Jahr wurden 12 Persönlichkeiten aus der ganzen Welt, ein kanadisches Theater und zwei französische Gymnasien ausgezeichnet. Unter den Preisträgern sind auch zwei Deutsche: Gert Weisskirchen, der Vorsitzendes des Deutsch-Tschechischen Forums, und Hans Eibauer, der Leiter des „Centrums Bavaria Bohemia“. Ausgezeichnet wurden unter anderem auch die Pianistin Nataša Al Rádí Cimbálová, die im Irak tschechische Musik präsentiert, und der frühere vatikanische Botschafter in Prag, Giovanni Copa.
Die Gratias Agit Preise werden seit 1997 verliehen.
Verschuldung tschechischer Privathaushalte wächst kontinuierlich
Die Verschuldung der tschechischen Privathaushalte bei Banken und Finanzinstitutionen ist im März im Vergleich zum Vormonat um fast 4,9 Milliarden Kronen (knapp 2 Milliarden Euro) auf insgesamt 993 Milliarden Kronen gestiegen. Nach den heute veröffentlichten Angaben der Tschechischen Zentralbank hat sich die Verschuldung der Haushalte im Jahresvergleich um insgesamt 87 Milliarden Kronen erhöht.
Regionale Zusammenarbeit an der tschechisch-slowakisch-polnischen Grenze
Vier Grenzregionen Tschechiens, Polens und der Slowakei wollen verstärkt kooperieren. Vertreter des Mährisch-schlesischen Landkreises, des slowakischen Selbstverwaltungskreises Žilina und der polnischen Verwaltungsbezirke Oppeln / Opole und Schlesien planen gemeinsame Projekte in den Bereichen Tourismus, Energiewirtschaft und Verkehr, die durch die EU finanziell unterstützt werden sollen. Darauf einigten sich die Teilnehmer des Wirtschaftsforums Tschechien – Slowakei 2010, das im nordmährischen Ostrava / Ostrau veranstaltet wurde. Man sei übereingekommen, eine europäische Vereinigung für eine regionale Zusammenarbeit zu gründen, sagte in diesem Zusammenhang der mährisch-schlesische Kreishauptmann Jaroslav Palas.
Reuters: Razzien wegen Steuerflucht beim Handel mit Emissionsrechten
Laut Informationen der britischen Nachrichtenagentur Reuters, sollen Polizeieinheiten in Tschechien und einer Reihe weiterer EU-Länder Razzien durchgeführt haben. Die Aktionen sollen in Zusammenhang mit Steuerfluchtdelikten beim Handel mit CO2-Emissionsrechten stehen, berichtet Reuters. Dabei seien in Großbritannien 22 Personen festgenommen worden, in Deutschland drei. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main. Auch die deutsche Nachrichtenagentur DPA berichtete über den Fall. Weder die tschechische Kriminalpolizei noch die tschechische Antikorruptionspolizei wollten die Einsätze bestätigen. Die Sprecher der beiden Abteilungen gaben an, von den Razzien nichts zu wissen.
Industrie- und Handelsminister Tošovský ist „Umweltsünder des Jahres“
Industrie- und Handelsminister Vladimír Tošovský ist mit dem Antipreis für den „Umweltsünder des Jahres 2009“ ausgezeichnet worden. Die Umweltschutzorganisation Dětí Země (Kinder der Erde), die den Preis seit 1992 vergibt, bewertete Tošovskýs Vorschlag, die Förderlimits für Kohle auszuweiten, als größte Umweltsünde des vergangenen Jahres. Auf den zweiten Platz kam Martin Roman, der Chef des Energiekonzerns ČEZ, wegen der Pläne seines Unternehmens zur Modernisierung des Kohlekraftwerks Prunéřov II. Staatspräsident Vacláv Klaus, der traditionell einen der vorderen Plätze belegt, wurde Dritter, unter anderem wegen seiner Unterstützung zur Rodung von Bäumen, die vom Borkenkäfer befallen sind, im Nationalpark Šumava / Böhmerwald.
Tausende Menschen erweisen Kardinal Špidlík in Velehrad die letzte Ehre
Mehrere Tausend Menschen haben am Freitag im südböhmischen Wallfahrtsort Velehrad dem verstorbenen tschechischen Kardinal Tomáš Špidlík die letzte Ehre erwiesen. In der dortigen Basilika wird Špidlík begraben. Der Erzbischof von Olomouc / Olmütz, Jan Graubner, hielt eine Messe zu Ehren des Verstorbenen. Špidlík ist am 17. April in Rom im Alter von 90 Jahren gestorben. Der international anerkannte Theologe, Philosoph und Schriftsteller galt als guter Freund des früheren Papstes Johannes Paul II. Von diesem wurde Špidlík auch 2003 zum Kardinal ernannt.
Umfrage: Mehrheit der Tschechen gegen Euro-Einführung
Die Mehrheit der Tschechen ist gegen die Einführung des Euro. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM. 55 Prozent der Befragten gaben an, Tschechien solle die europäische Gemeinschaftswährung nicht einführen. Nur 38 Prozent würden einen solchen Schritt begrüßen. Eine knappe Mehrheit für die Euro-Einführung in Tschechien hatte es zuletzt 2001 gegeben. Unter den Euro-Gegnern sind vor allem Wähler der Kommunisten und der Sozialdemokraten, ältere Leute und solche mit einem niedrigeren Lebensstandard.
Finale der Fußball-Europaliga mit tschechischer Beteiligung
Das Finale der Fußball-Europaliga findet mit tschechischer Beteiligung statt. Atletico Madrid mit Tomáš Ujfaluši, dem früheren Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft, hat sich im Halbfinale gegen den FC Liverpool durchgesetzt. Ujfaluši wird im Finale allerdings nicht auf seine Landsleute David Rozehnal und David Jarolím treffen. Die beiden Nationalspieler schieden mit dem Hamburger SV im Halbfinale gegen den FC Fulham aus.
Sparta und Slavia Prag kamen in dieser Saison nicht über die Gruppenphase der Europaliga hinaus. Die übrigen tschechischen Vereinsmannschaften sind bereits in den Qualifikationsrunden gescheitert.
Gorillababy im Prager Zoo erstmals den Besuchern präsentiert
Die Besucher des Prager Zoos durften am Donnerstag zum ersten Mal einen Blick auf das neugeborene Gorillababy werfen. Ab dem Nachmittag hatte der Zoo den Gorillapavillon wieder für Besucher geöffnet. Am Samstag hatte dort das Gorillaweibchen Kijivu ihr drittes Junges seit 2004 zur Welt gebracht. Der Zugang zum Pavillon wurde streng überwacht. Es durften nur kleine Gruppen für wenige Minuten hinein. Die Gorillas zählen zu den größten Attraktionen des Prager Zoos. Auf seinen Internetseiten bietet der Tierpark eine Live-Übertragung aus dem Gorillapavillon an.
Das Wetter am Samstag, 1. Mai:
Der Himmel über Tschechien wird am Samstag überwiegend bewölkt sein. Vielerorts kommt es zu teils heftigen Niederschlägen. Die Temperaturen sinken leicht und erreichen Tageshöchstwerte zwischen 18 und 22 Grad Celsius.