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Premier Fischer trifft sich mit seinem slowakischen Amtskollegen Fico

Premier Jan Fischer hat sich im südböhmischen Sezimovo Ústí mit seinem slowakischen Amtskollegen Robert Fico getroffen. Die beiden Regierungschefs sprachen vor allem über die Energiesicherheit, sowie über den Bau von Autobahnen und Landstraßen zwischen beiden Ländern. Ein weiteres wichtiges Thema der Gespräche war außerdem die Zusammenarbeit im Rahmen der EU und der Nato. Fico bezeichnete die tschechisch-slowakischen Beziehungen als hervorragend. Sie seien derzeit sogar „besser als in der Zeit der gemeinsamen Föderation“, so Fico. Das Treffen fand in einer Villa statt, die einst dem früheren tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš gehörte.

Präsident Klaus empfängt Nato-Oberbefehlshaber für Europa

Präsident Klaus hat den Nato-Oberbefehlshaber für Europa, James Stavridis, empfangen. Die beiden sprachen vor allem über die Afghanistan-Mission der tschechischen Armee. Diese war bereits Thema des Gesprächs zwischen Stavridis und Premier Fischer am Montag gewesen. Stavridis hat dabei die Forderung der Nato nach einer Aufstockung des tschechischen Kontingents am Hindukusch wiederholt. Es würden tschechische Ausbilder zur Schulung von afghanischen Soldaten und Polizisten benötigt, da sich die Nato schrittweise aus dem krisengeschüttelten Land zurückziehen will, so Stavridis.

Die Regierung hat bereits 55 zusätzliche Soldaten für Afghanistan bewilligt. Einer weiteren Erhöhung des Kontingents müsste aber auch das Parlament zustimmen. Die Sozialdemokraten sind jedoch kategorisch gegen eine Aufstockung der tschechischen Truppen in Afghanistan.

Deutsche Unternehmen spüren keinen Aufschwung in Tschechien

Deutsche Unternehmen in Tschechien machen sich Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung hierzulande. Dies geht aus der jährlichen Konjunkturumfrage der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) hervor. Demnach bewerten nur zwei der 100 befragten Unternehmen die Wirtschaftslage in Tschechien als gut, mehr als die Hälfte hingegen als schlecht. Mit einer Trendwende im Jahr 2010 rechnet nur etwa jedes zehnte der befragten Unternehmen. Man sei beunruhigt, dass die Stimmung unter den deutschen Investoren nach einem Zwischenhoch im Herbst nun wieder schlechter geworden sei, so der Geschäftsführer der DTIHK, Bernard Bauer. Die deutschen Unternehmen kritisierten vor allem die mangelnde Flexibilität beim Arbeitsrecht in Tschechien, sowie fehlende politische Stabilität. Dennoch gaben vier Fünftel der befragten Unternehmen an, sie würden sich auch heute wieder für Tschechien als Investitionsstandort entscheiden.

Verkehrsminister von Tschechien und Deutschland verhandeln über Hochgeschwindigkeits-Zug

Verkehrsminister Gustav Slamečka hat mit seinem deutschen Amtskollegen Peter Ramsauer über eine mögliche Hochgeschwindigkeitszugverbindung zwischen Prag und Berlin verhandelt. Die Unterzeichnung eines gemeinsamen Memorandums wurde allerdings verschoben. Die Verhandlungen sollen im April oder Mai wieder aufgenommen werden, mit einer Einigung rechne man zur Jahresmitte, hieß es. Über den möglichen Baubeginn einer Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen beiden Hauptstädten wollte Slamečka nicht spekulieren. In der Vergangenheit war immer wieder von einer Aufnahme der Schnellzugverbindung zwischen 2018 und 2020 gesprochen worden.

Obama bleibt offenbar länger als angenommen in Prag

US-Präsident Barack Obama wird sich im Anschluss an die Unterzeichnung eines neuen Abrüstungsvertrages offenbar länger als zunächst angenommen in Prag aufhalten. Bisher unbestätigten Quellen zufolge will Obama nach der Unterzeichnung des Vertrages mit seinem russischen Amtskollegen Dmitrij Medwedew, noch Vertreter mitteleuropäischer Staaten in Prag treffen. Der Sprecher der tschechischen Regierung, Roman Prorok, wollte die Spekulationen weder bestätigen noch dementieren. Das Programm Obamas werde erst noch zusammengestellt, so Prorok. Außenminister Jan Kohout sagte lediglich, dass sowohl der amerikanische als auch der russische Präsident ihren Pragaufenthalt auch zu bilateralen Gesprächen mit der Tschechischen Republik nutzen wollen.

Am 8. April werden Obama und Medwedew in Prag einen neuen Abrüstungsvertrag unterzeichnen. Bereits seit Montag sind US-amerikanische Sicherheitsexperten in Prag, um den Besuch Obamas vorzubereiten.

Widerstand gegen designierten Leiter des Instituts für das Studium totalitärer Regime

Der designierte Leiter des Instituts für das Studium totalitärer Regime, Jiří Pernes, kämpft weiterhin mit Widerständen gegen seine Amtsübernahme. Die Vorsitzende des Institutsrates, Naděžda Kavalírová, weigert sich bislang das Ernennungsdekret zu unterzeichnen. Der Institutsrat will daher offenbar erneut über die Personalie Pernes verhandeln. Dies könnte einen Aufschub der eigentlich für Donnerstag geplanten Amtsübernahme zur Folge haben.

Jiří Pernes wurde im Februar zum Nachfolger des langjährigen Institutsleiters Pavel Žáček bestimmt. Kurz darauf kam heraus, dass Pernes in den 80er Jahren Kurse in Marxismus-Leninismus besucht hatte. Dies hatte er aber in seiner Bewerbung um die Leitung des Instituts für das Studium totalitärer Regime nicht angegeben. Seitdem versuchen Pernes’ Gegner seine Amtsübernahme zu verhindern.

Tschechische Post stellt 160 Jahre alten Telegrammdienst ein

Die Tschechische Post stellt von Mittwoch an ihren Telegrammdienst ein. Grund ist die mangelnde Nachfrage. Telegramme seien durch Emails und Handy-Kurznachrichten abgelöst worden. Im Jahr 2009 seien auf tschechischen Postämtern nur noch 756 Telegramme aufgegeben worden, so ein Postsprecher. Andere Postdienste hingegen zählten im vergangenen Jahr etwa 20.000 Telegramme. Der Telefonanbieter Telefónica O2, der den Telegrammdienst bislang gemeinsam mit der Tschechischen Post angeboten hatte, plant die Einrichtung eines ähnlichen Service in der Zukunft.

Der Telegrammdienst wurde auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens vor etwa 160 Jahren eingeführt.

Genforscher: Tschechen sind keine „reinen“ Slawen

Genforscher haben die slawische Herkunft des tschechischen Volkes in Zweifel gezogen. Laut einer Studie des tschechischen Privatlabors Genomac und des Instituts für Rechtsmedizin der Charité in Berlin stellten die Tschechen vielmehr eine Art „genetische Mitte Europas“ dar. Sie seien genetisch keine „reinen“ Slawen, so der Leiter des tschechischen Forschungslabors, Marek Minárik. Franzosen stünden den Tschechen aus genetischer Sicht genauso nahe wie beispielsweise Polen. Tschechien sei demnach nicht nur die geographische sondern auch die genetische Mitte Europas, erklärte Minárik. Neben der west- und der osteuropäischen Entwicklungslinie fänden sich in den tschechischen Genen außerdem skandinavische und mediterrane Spuren.

Die Ergebnisse der Forscher stützen sich auf Gentests an etwa 2000 tschechischen Männern seit dem Jahr 2006.

Eishockey: Vítkovice im Play-Off-Halbfinale der Extraliga

Der Eishockeyklub HC Vítkovice Steel hat das Play-Off-Halbfinale der tschechischen Eishockeyextraliga erreicht. Am Montagabend besiegte Vítkovice im entscheidenden siebten Viertelfinalspiel Sparta Prag mit 3:1. Garant des Erfolges war der Torwart von Vítkovice, Jakub Štěpánek. Im Halbfinale trifft der HC Vítkovice Steel auf Slavia Prag. Den zweiten Finalteilnehmer machen Eaton Pardubice und die Bílí Tygři Liberec / Reichenberg unter sich aus.

Fußball: Jarolím als Trainer von Slavia Prag zurückgetreten

Karel Jarolím ist als Trainer des amtierenden tschechischen Fußballmeisters Slavia Prag zurückgetreten. Die Klubführung hatte Jarolím ein Ultimatum bis zum Montagsspiel gegen Baník Ostrava / Ostrau gestellt. Das Spiel ging jedoch mit 1:3 verloren. Einer möglichen Entlassung kam Karel Jarolím mit seinem Rücktritt zuvor. Der Vater des Hamburger Bundesligaprofis David Jarolím betreute die erste Mannschaft von Slavia Prag fünf Jahre lang. 2008 und 2009 führte er das Team zum Meistertitel. Derzeit steht Slavia nur auf dem achten Tabellenplatz der tschechischen Liga mit einem Rückstand von 15 Punkten auf den Spitzenreiter und Lokalrivalen Sparta Prag.

Zum Nachfolger Jarolíms als Cheftrainer bestimmte die Slavia-Führung den bisherigen Chef-Scout des Klubs, František Cipro.

Das Wetter am Mittwoch, 31. März:

Am Mittwoch wird es in Tschechien bewölkt bis bedeckt. Häufig regnet es. In Lagen über 900 Meter ist sogar Schneeregen möglich. Die Tageshöchsttemperaturen sinken auf 8 bis 12 Grad Celsius.