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Nationalbank senkt Leitzinssatz und veröffentlicht neue Wirtschaftsdaten

Die Tschechische Nationalbank (ČNB) senkt den Leitzinssatz auf 1,25 Prozent. Das hat der Bankrat am Donnerstag zu Mittag einstimmig beschlossen. Der neue Zinssatz bedeutet einen historischen Tiefststand seit Bestehen der Notenbank.

Am Nachmittag hat die ČNB außerdem ihre neueste Wirtschaftsprognose veröffentlicht. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,8 Prozent schrumpfen. Damit hat die Notenbank ihre Einschätzung erneut nach unten korrigiert. Für das Jahr 2010 rechnet die Nationalbank mit einem Wachstum von 0,7 Prozent. Im Jahr 2011 soll die tschechische Wirtschaft um 2,2 Prozent wachsen. Im Vorjahr betrug das BIP-Wachstum noch 2,8 Prozent.

Die Europäische Zentralbank hingegen belässt den Leitzinssatz bei 1,0 Prozent. Dies hat der Rat der EZB am Donnerstagnachmittag in Frankfurt beschlossen.

Insolvente Glasfabrik Kavalier hat einen neuen Eigentümer

Das tschechische Unternehmen Ojgar kauft die Glasfabrik Kavalier. Die Übergabe des Betriebs soll bis Ende August erfolgen, teilte ein Sprecher der mit der Transaktion beauftragten Beraterfirma am Donnerstag mit. Der Kaufpreis beträgt rund 400 Millionen Kronen (15 Millionen Euro). Das Kavalier-Werk in der Nähe von Benešov bei Prag ist die letzte verbliebene Produktionsstätte des im Herbst des Vorjahres in die Insolvenz geschlitterten Konzerns Bohemia Crystalex.

Kavalier ist einer der weltweit bedeutendsten Hersteller von besonders festem und hitzebeständigem Glas der Marke Simex. Wie viele der derzeit rund 1100 Mitarbeiter weiter im Werk beschäftigt werden, steht zurzeit noch nicht fest.

Gute Außenhandelsbilanz kein eindeutiges Signal für eine allgemeine Erholung

Die für den Juni überraschend positiv ausgefallene Außenhandelsbilanz geht nach Aussagen von Analysten vor allem auf gesunkene Preise beim Import von Rohstoffen zurück. Das betreffe in erster Linie die Ölpreise. Aber auch der allgemein zurückgehende Import trage zur Verbesserung der Bilanz bei, heißt es. Gerade die sinkenden Importzahlen verwiesen allerdings auch darauf, dass sich die tschechische Wirtschaft immer noch in einer ungünstigen Situation befinde, sagte der Analyst Jan Vejmělek von der Kommerzbank. Die Außenhandelsbilanz für Juni schloss mit einem Überschuss von 20,4 Milliarden Kronen, rund 784 Millionen Euro.

Präsident Klaus verteidigt Einsparungen bei Akademie der Wissenschaften

Staatspräsident Václav Klaus hält die von der Regierung geplanten Einsparungen bei der Akademie der Wissenschaften für gerechtfertigt. Für die Wissenschaft könne es keine Ausnahme geben. Auch sie müsse in Zeiten der Wirtschaftkrise sparen. Dies schreibt das Staatsoberhaupt in seiner Antwort auf ein Protestschreiben führender Akademie-Mitglieder, die sich über die drastischen finanziellen Einschnitte im Budget der Wissenschafts-Institution beklagt hatten. Vor wenigen Wochen hatte das Übergangskabinett Fischer angekündigt, den Haushalt der Akademie der Wissenschaften stufenweise auf die Hälfte zu reduzieren. Inzwischen haben sich Regierung und Akademie auf einen Kompromiss geeinigt.

Tschechische Bahnen schreiben Kauf gebrauchter Reisezugwagen aus

Die Tschechischen Bahnen (ČD) wollen kurzfristig 100 gebrauchte Reiszugwagen kaufen. Eine entsprechende Ausschreibung hat das staatliche Unternehmen am Donnerstag veröffentlicht. Die Wagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sollen im internationalen Fernverkehr zum Einsatz kommen. Trotz der notwendigen Aufarbeitung und Anpassung an die tschechischen Betriebsbedingungen komme die Anschaffung gebrauchter Wagen weit günstiger als vergleichbare Neuwagen, betonte ein ČD-Sprecher.

Der Fuhrpark der Tschechischen Bahnen ist dringend erneuerungsbedürftig: Die meisten Reiszeugwagen stammen noch aus DDR-Produktion und sind durchschnittlich beinahe 30 Jahre alt.

Umstrittener Brief an kommunistisches Regime nicht von Karel Gott

Der in der vergangenen Woche aufgetauchte Brief an den damaligen tschechoslowakischen KP-Chef und Staatspräsidenten Gustáv Husák ist nicht wie behauptet von Karel Gott. Ein Mitarbeiter des Plattenverlags Supraphon habe ihn ohne das Wissen von Gott und seiner Mitarbeiter geschrieben. Dies sagte der Sohn des Verfassers gegenüber der Donnerstag-Ausgabe der Tageszeitung „Právo“.

Der Schlagerstar Gott und seine Mitarbeiter hatten sich im Jahr 1971 geweigert, von einer Deutschland-Tournee in die Tschechoslowakei zurückzukehren und die vom kommunistischen Regime ausgeübte Zensur kritisiert. Der für die Ausreisegenehmigungen zuständige Angestellte des Plattenverlages habe daraufhin im Namen Gotts einen Bittbrief an Husák geschrieben, um Problemen an seinem Arbeitsplatz vorzubeugen. Husák forderte Gott schließlich zur Rückkehr auf und versprach, von etwaigen Konsequenzen für den Sänger abzusehen.

Prager Burg weiterhin beliebteste Touristenattraktion

Die Prager Burg ist weiterhin die beliebteste Touristenattraktion des Landes. 1,4 Millionen Menschen besuchten im Jahr 2008 den Hradschin. Knapp dahinter mit 1,2 Millionen Besuchern liegt der Prager Zoo, auf Platz drei folgt mit 612.000 verkauften Eintrittskarten das jüdische Museum in der tschechischen Hauptstadt. Nach einem Bericht der Tageszeitung Mladá fronta dnes verzeichneten die tschechischen Baudenkmäler und Museen generell einen Rückgang der Besucherzahlen im Vergleich zum Jahr 2007. Die meistbesuchte Burg außerhalb Prags ist weiterhin Český Krumlov / Krumau, gefolgt vom südmährischen Lednice / Eisgrub und dem südböhmischen Hluboká nad Vltavou / Frauenberg.

Bílá Voda bäckt Hostien für den Papstbesuch im September

Im ostböhmischen Ort Bílá Voda laufen bereits die Vorbereitungen auf den Papstbesuch im Herbst. Die Gesellschaft Unita bäckt hier im Auftrag des Brünner Bistums an die 200.000 Hostien, die für die vom Papst zelebrierten Messen zur Verfügung stehen sollen. Bílá Voda ist der einzige Ort in Tschechien, an dem Hostien nach den liturgischen Vorschriften zubereitet werden. Zu den Messen des Papstes werden bis zu 120.000 Gläubige erwartet. Benedikt XVI. wird sich vom 26. bis zum 28. September in Tschechien aufhalten.

Fußball: Slavia Prag scheitert in Qualifikation zur Champions League

Der tschechische Fußballmeister Slavia Prag hat die Qualifikation zur Champions League verpasst. Im Rückspiel zur dritten Qualifikationsrunde kamen die Prager am Mittwochabend vor heimischer Kulisse gegen den moldawischen Titelträger Sheriff Tiraspol über ein 1:1 nicht hinaus. Nach dem 0:0 im Hinspiel vor acht Tagen in Tiraspol scheiterte Slavia damit an der Auswärtstorregel. Wie Lokalrivale Sparta Prag, der tags zuvor gegen Panathinaikos Athen den Kürzeren zog, rutscht Slavia Prag nun in die Play offs zur neuen Europa League ab. Beide Traditionsvereine haben somit Ende August die letzte Chance, sich in dieser Saison für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.

Das Wetter am Freitag, 7. August: Badewetter!

Der Freitag verspricht nahezu ungetrübt sonniges Hochsommerwetter mit Höchsttemperaturen von 25 bis knapp unter 30 Grad.

Auch das Wochenende verspricht aus heutiger Sicht einiges an Sonne und Temperaturen bis zu 28 Grad. Allerdings können sich gegen Abend jeweils Quellwolken und einzelne Regenschauer und Gewitter bilden. Am Samstag bleiben sie noch die Ausnahme, am Sonntag treten sie häufiger auf.