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Sozialdemokraten fordern Polizeischutz für Wahlkampfveranstaltungen
Die Sozialdemokraten (ČSSD) fordern bei der Regierung Polizeischutz für ihre Wahlkampfveranstaltungen in ganz Tschechien an. Dies geht aus einem Schreiben von ČSSD-Chef Paroubek und seinen Stellvertretern hervor, das Premierminister Jan Fischer und Innenminister Martin Pecina am Dienstag erhalten haben. Premierminister Fischer hat angekündigt, das Anliegen der ČSSD prüfen zu wollen. Eine Sprecherin des tschechischen Polizeipräsidiums teilte mit, die Polizei werde ab sofort Wahlveranstaltungen aller Parteien verstärkt überwachen. Allerdings nur im Rahmen des üblichen Streifendienstes.
Seit einigen Tagen wird Parteichef Paroubek bei seinen Wahlkampfauftritten aus dem Publikum mit Eiern beworfen. So auch am Dienstag in Pilsen / Plzeň. Dort nahm die Polizei vier Demonstranten vorübergehend fest.
Prager Oberbürgermeister bleibt Sitzungen des Kreistages fern
Der Prager Oberbürgermeister, der gemäß Verfassung im Rang eines Kreishauptmannes steht, nimmt nicht mehr an den regelmäßigen Sitzungen mit seinen 13 Amtskollegen teil. Als einziger Bürgerdemokrat habe er unter 13 Sozialdemokraten keine Chance, seine Vorschläge durchzusetzen, so Bém. Der Vorsitzende des tschechischen Kreistages, der südmährische Kreishauptmann Michal Hašek betont hingegen, man bespreche auf den Treffen der Regionalpolitiker hauptsächlich Sachfragen und löse keine politischen Angelegenheiten.
Aus den Regionalwahlen im Oktober des vergangenen Jahres gingen die Sozialdemokraten in allen Kreisen als klarer Sieger hervor. In der Hauptstadt Prag wurde nicht gewählt. Dort richtet sich der Wahltermin nach den Gemeinderatswahlen.
Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus am 7. Juni statt
Die neue Regierung wird sich am Sonntag, dem 7. Juni, um 14 Uhr der Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus stellen. Dies hat Premier Jan Fischer am Dienstag mit dem Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Miloslav Vlček vereinbart. Das Datum begründete Vlček damit, dass das Kabinett die Vertrauensfrage binnen 30 Tagen seit dessen Ernennung stellen muss. Präsident Václav Klaus hat das Übergangskabinett von Jan Fischer am 8. Mai ernannt.
Tschechische Post wird in Aktiengesellschaft umgewandelt
Die Tschechische Post (Česká pošta) wird wie geplant in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bisher untersteht das Unternehmen mit 37.000 Mitarbeitern und 3400 Filialen als Staatsbetrieb dem Innenministerium. Die ursprünglich für 1.Juli vorgesehene Änderung der Gesellschaftsform werde sich wegen des Regierungswechsels um voraussichtlich zwei Monate verzögern, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Auch nach der Umwandlung in ein nach dem Privatrecht organisiertes Unternehmen sollen vorerst 100 Prozent der Post-Anteile im Staatsbesitz verbleiben. Über eine spätere mögliche Teilprivatisierung hat die Regierung bisher noch nicht entschieden.
CzechTourism eröffnet Zweigstelle in Frankfurt
Die staatliche Tourismusagentur CzechTourism beabsichtigt, Anfang Juni eine Zweigstelle in Frankfurt am Main eröffnen. Die Zweigstelle soll zum Zentrum der Werbung für Tschechien-Reisen werden, heißt es im Pressebericht, den die Agentur am Dienstag veröffentlichte. Angesprochen werden sollen vor allem Reiseveranstalter und große Firmen. CzechTourism hat zudem eine Zweigstelle in Berlin, die sich eher auf Privatreisende spezialisiert hat. Im vergangenen Jahr haben 1,476 Million Deutsche Tschechien besucht. Dies war fast ein Viertel aller ausländischen Gäste, die nach Tschechien gekommen sind.
Papstbesuch in Brünn könnte zur Errichtung des Erzbistums beitragen
Der geplante Besuch des Papstes Benedikt XVI. in Brno / Brünn könnte der südmährischen Metropole zum Aufstieg in der Kirchenhierarchie helfen: Das Bistum von Brünn könnte zum Erzbistum erhoben werden. Der Vizechef der Christdemokraten, David Macek, sagte am Montag, die Errichtung des Erzbistums Brünn habe einen rationalen Hintergrund. Brünn sei, so Macek, die zweitgrößte Stadt Tschechiens und stelle das Zentrum des geistlichen Lebens für den Großteil Mährens dar. Benedikt XVI. wird der erste Papst sein, der Brünn besucht. Am 27. September soll er einen Gottesdienst auf dem Flughafen im Stadtteil Tuřany zelebrieren.
Prager Frühling: NDR-Sinfonieorchester begleitet Thomas Hampson
Das Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks aus Hamburg stellt sich mit zwei Konzerten im Rahmen des internationalen Musikfestivals Prager Frühling vor. Die Sinfoniker spielen am Dienstag und Mittwoch im Smetana-Saal im Prager Gemeindehaus unter der Leitung des legendären Dirigenten Christoph von Dohnányi. Am Dienstagabend hat das Orchester den namhaften amerikanischen Bariton Thomas Hampson begleitet, der Hugo Wolfs Lieder sang. Beim Konzert erklang zudem die 9. Sinfonie von Anton Bruckner. Am Mittwoch werden die Rundfunksinfoniker aus Hamburg den Violinisten Frank Peter Zimmermann begleiten.
Nordische Ski-WM: TU Liberec verklagt Organisationskomitee
Die Technische Universität Liberec / Reichenberg klagt die Organisatoren der Nordischen Ski-WM. Das WM-Komitee, an dessen Spitze die ehemalige tschechische Skilangläuferin Kateřina Neumannová steht, schuldet der Hochschule nach Angaben des Rektorats 8 Millionen Kronen (300.000 Euro) an Mietkosten. Dies berichtete am Dienstag der Online-Nachrichtendienst aktuálně.cz. Anlässlich der im Februar dieses Jahres in Liberec ausgetragenen Weltmeisterschaft hatte die TU Studentenheime und Kantinen zur Unterbringung und Verpflegung der Sportler und Delegierten zur Verfügung gestellt. Von Neumannová und dem Organisationsteam liegt bisher noch keine Reaktion vor.
Temperaturrekord in Prag nur knapp verfehlt
30,7 Grad Celsius wurden nach Angaben des Online-Dienstes Meteopress.cz am Dienstagnachmittag in Prag-Karlov gemessen. Der Temperaturrekord an der offiziellen Messstelle des Tschechischen Wetterdienstes (ČHMÚ) im Clementinum aus dem Jahr 1868 liegt bei 31,6 Grad.
Das Wetter am Mittwoch: Bewölkt, deutlich kühler als zuletzt
Am Mittwoch ist es in Tschechien zunächst bedeckt bis stark bewölkt. In Mähren und Schlesien gehen bis zum Vormittag noch einzelne Regenschauer nieder. Am Nachmittag lockert es dann von Westen her allmählich auf und es zeigt sich die Sonne. Deutlich kühler als zuletzt mit maximal 15 bis 19 Grad Celsius.