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Weitere Schweinegrippe-Verdachtsfälle in Tschechien
Drei tschechische Patienten, bei denen Verdacht auf eine Ansteckung mit der Schweinegrippe besteht, werden derzeit in Krankenhäusern in Prag und Ostrava / Ostrau behandelt. Auch aus Pilsen wurde ein Verdachtsfall gemeldet. Blutproben wurden an das nationale Referenzlabor in Prag übermittelt. Bei drei weiteren Patienten konnte der Schweinegrippe-Verdacht definitiv ausgeschlossen werden. Dies gab das nationale Referenzlabor gestern Abend bekannt. Der Leiter des staatlichen Hygieneamtes, Michael Vít, erklärte heute, man rechne mit dem ersten Fall von Schweinegrippe in Tschechien innerhalb einer Woche. Unterdessen bereitet man präventive Maßnahmen vor. Dazu gehört zum Beispiel die Installation von Thermokameras auf dem Prager Flughafen, um mögliche Grippe-Fälle besser ermitteln zu können.
Bestätigt hat sich der Schweinegrippe-Verdacht bei insgesamt drei Patienten in Deutschland: Einer in der Nähe von Regensburg, einer im fränkischen Kulmbach und einer in Hamburg. Ebenfalls an der Schweinegrippe erkrankt ist eine 28-jährige Frau aus Wien. Das tschechische Außenministerium rät weiterhin davon ab, nach Mexiko zu reisen. Mehrere Reiseveranstalter haben geplante Flüge nach Mexiko abgesagt oder verschoben. Zurzeit in Mexiko weilenden Reisenden wird von einigen Reisebüros zudem eine vorzeitige Rückkehr angeboten.
Tschechisches Haushaltsdefizit könnte auf 200 Milliarden Kronen steigen
Auf bis zu 200 Milliarden Kronen (7,4 Milliarden Euro) könnte das Haushaltsdefizit in Tschechien in diesem Jahr ansteigen. Dies sagte heute der Spitzenbeamte des Finanzministeriums und mögliche Nachfolger von Ressortchef Miroslav Kalousek Tomáš Uvíra auf einer Konferenz in Prag. Dieses Szenario würde eintreten, sollte die Wirtschaftsleistung tatsächlich wie von einigen Experten erwartet um zwei Prozent schrumpfen. Das Ende des Vorjahres vom Parlament beschlossene Budget geht noch von einem Defizit in der Höhe von maximal 68 Milliarden Kronen (2,5 Milliarden Euro) aus.
Landwirte demonstrieren gegen niedrige Milchpreise
Landwirte haben heute in Tschechien gegen die ihrer Meinung nach zu niedrigen Einkaufspreise für Milch protestiert. In Clumec nad Cidlinou versammelten sich mehrere hundert Bauern vor dem Denkmal des Bauernaufstandes aus dem 18. Jahrhundert. In sechs Kreisen blockierten Traktoren und landwirtschaftliche Fahrzeuge die Landstraßen. Die Proteste blieben friedlich. Es kam allerdings zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Laut dem scheidenden Landwirtschaftsminister Petr Gandalovič seien die Proteste aussichtslos. Die schwierige Zeit müssten die Landwirte überstehen. Durch die im Januar und März gestarteten Unterstützungsprogramme der EU würde der Fall der Milchpreise aber allmählich gestoppt, so Gandalovič.
Tschechische Spediteure protestieren bei EU-Ministertreffen in Litoměřice
Am Rande des informellen Treffens der EU-Verkehrsminister protestierten heute Vormittag die tschechischen Spediteure Litoměřice / Leitmeritz gegen die tschechische Regierung. Etwa 100 Lkw fuhren eine Stunde lang hupend durch die nordböhmische Stadt. Dadurch und die Sperren und Umleitungen im Zusammenhang mit dem Ministergipfel kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Fuhrunternehmer werfen dem noch amtierenden Regierungschef Mirek Topolánek vor, sein Versprechen nach Einführung von Preisnachlässen bei der Mautgebühr nicht gehalten zu haben. Topolánek hatte im September des Vorjahres versprochen, die Mautgebühr um bis zu 13 Prozent zu senken. Der noch amtierende Verkehrsminister Petr Bendl bezeichnete die Aktion als „weitere Schande für Tschechien in der EU“ und einem „unfairen Akt“. Tschechien und die EU seien den Spediteuren immer wieder entgegengekommen.
Präsident Klaus spricht sich erneut für EU-Mitgliedschaft der Türkei aus
Staatspräsident Václav Klaus hat sich erneut für eine Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union ausgesprochen. Nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül sagte Klaus heute Nachmittag in Prag, für eine EU-Mitgliedschaft sei der politische Wille entscheidend. Er selbst habe diesen Willen, fügte Klaus hinzu. Sein türkischer Amtskollege Gül bedankte sich bei der tschechischen Regierung und Präsident Klaus für die Unterstützung einer möglichen EU-Mitgliedschaft seines Landes.
Die Türkei führt mit der EU seit 2005 Beitrittsverhandlungen. Mehrere EU-Staaten, besonders Frankreich, haben Vorbehalte gegen eine Vollmitgliedschaft des überwiegend islamischen Landes in der Union.
Grünen-Chef Bursík ist unzufrieden mit Fischers Personalplanung
Der geschäftsführende Umweltminister und Grünen-Vorsitzende Martín Bursík ist unzufrieden mit den Personalplanungen des designierten Premierministers Jan Fischer. Nach einem einstündigen Gespräch mit Fischer, sagte Bursík heute Mittag, es bestehe weiterhin Gesprächsbedarf über die Gestalt von Fischers Übergangsregierung, die am 8. Mai vereidigt werden soll. Die Grünen haben Fischer drei Ministerkandidaten vorgeschlagen. Für zwei der betreffenden Ressorts, nämlich Bildung und Kultur, haben allerdings auch die Bürgerdemokraten Kandidaten nominiert. Der Grünen-Kandidat für das Amt des Umweltministers trifft auf Widerstand in der sozialdemokratischen Partei.
Škoda verzeichnet im ersten Quartal Gewinneinbruch von über 90 Prozent
Der größte tschechische Automobilhersteller Škoda hat im ersten Quartal des Jahres einen Gewinneinbruch von über 90 Prozent verzeichnet. Das ist das schlechteste Ergebnis für die Monate Januar bis März seit mehreren Jahren. Mit 143.000 verkauften Fahrzeugen war die Auslieferquote in dem Zeitraum um 17,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das gab heute ein Firmensprecher bekannt. Für das jetzige zweite Quartal 2009 rechnet Škoda aber wieder mit einem Ansteigen des Gewinns. Grund sei vor allem die in mehreren europäischen Ländern eingeführte Abwrackprämie.
Das Abgeordnetenhaus beschließt in erster Lesung die Entstehung einer Universität in Mittelböhmen
Das Abgeordnetenhaus hat heute in erster Lesung die Entstehung einer Universität im mittelböhmischen Kutná Hora beschlossen. Mit 109 Stimmen haben die Abgeordneten den Antrag des mittelböhmischen Kreishauptmanns David Rath an den bildungspolitischen Ausschuss der unteren Parlamentskammer weitergeleitet. Rath wollte das entsprechende Gesetz ursprünglich im Schnellverfahren schon heute verabschieden lassen. Einige Abgeordnete, wie die stellvertretende Vorsitzende der Christdemokraten, Michaela Šojdrová, bezeichneten die Novelle allerdings als „verantwortungslos und mangelhaft ausgearbeitet“.
Laut der Vorstellung des mittelböhmischen Kreises soll die Universität in Kutná Hora ihren Lehrbetrieb im akademischen Jahr 2010/2011 aufnehmen. 200 Studenten sollen dann ihr Studium beginnen.
Bezirksgericht in Břeclav nach Bombendrohung evakuiert
Das Bezirksgericht in der südmährischen Grenzstadt Břeclav / Lundenburg musste heute Vormittag nach einer Bombendrohung evakuiert werden. Wie die örtliche Kriminalpolizei mitteilte, hatte ein zunächst Unbekannter per E-Mail gedroht, die beiden Gerichtsgebäude würden am Vormittag in die Luft fliegen. Spezialeinheiten der Polizei konnten keine Sprengsätze finden und der Gerichtsbetrieb wurde gegen Mittag wieder aufgenommen. Der Täter, der die Drohung offenbar von seinem eigenen Computer aus abgeschickt hat, konnte von der Polizei ausgeforscht und verhaftet werden.
Unbekannter beschädigt Figur der astronomischen Uhr auf dem Prager Altstädter Ring
Ein Unbekannter hat die Figur des Astronomen am Orloj, der historischen astronomischen Uhr auf dem Prager Altstädter Ring, beschädigt. Dabei wurde der Figur eine Hand abgebrochen. Darüber informierte heute die Polizei auf ihren Internetseiten. Die Figur des Astronomen befindet sich bereits in Reparatur. Es handelt sich allerdings nur um eine Kopie, die nach dem Zweiten Weltkrieg angefertigt wurde. Das Original aus dem 15. Jahrhundert befindet sich im Prager Stadtmuseum.
Das Wetter am Mittwoch: Bewölkt mit Schauern und Gewittern
Am Donnerstag wird es in Tschechien überwiegend bewölkt sein. Mit gelegentlichen Schauern und Gewittern muss gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius.