Nachrichten

Regierung wird sich mit den sozialen Spannungen in der Stadt Litvínov befassen

Die tschechische Regierung wird die Stadt Litvínov bei der Bewältigung der angespannten Situation in der nordböhmischen Stadt Litvínov unterstützen. Dies versprach der Vizepremier und Minister für Regionalentwicklung Jiři Čunek am Freitag bei Verhandlungen mit Vertretern der Stadt. Am Montag hatten zum wiederholten Mal rechtsextreme Gruppierungen in der Siedlung Janov demonstriert. In der Siedlung am Stadtrand leben vorwiegend Roma. Dabei war es zu schweren Zusammenstößen zwischen den Rechtsradikalen und der Polizei gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Vizepremier Čunek sprach von einer ernsten Situation, in der die Gesundheit und das Leben der Bewohner bedroht seien.

Topolánek: Wirtschaftskrise könnte Probleme mit Extremisten verstärken

Wirtschaftliche Probleme in Mitteleuropa könnten dazu führen, dass der Extremismus erstarkt. Diese Befürchtung äußerte Premier Mirek Topolánek nach einem Treffen mit seinem ungarischen Amtskollegen Ferenc Gyurscány am Donnerstag. Das Problem betreffe ganz Europa. Als Beispiel führte er Österreich an, in der seit den letzten Wahlen, Parteien mit offen nationalistischen Ansichten zugelegt hätten. Topolánek sieht die seine Regierung in dieser Hinsicht aber gut vorbereitet. Weil der Extremismus in Tschechien nicht so stark sei, müsse man keine neuen legislativen Schritte einleiten. Die bestehenden Gesetze würden genügen, so Topolánek. Auch Polizei und Sicherheitsdienste seien vorbereitet bei etwaigen Ausschreitungen von Extremisten einzugreifen.

Roma befürchten Massenauswanderung aus Tschechien

Die tschechischen Roma gehen von einer Massenauswanderung der Angehörigen ihrer Volksgruppe aus. Die ersten Roma-Großfamilien hätten bereits das Land verlassen. In einem offenen Brief wandten sich Roma-Vertreter aus der Region Ostrava / Ostrau am Freitag an Premierminister Mirek Topolánek und fordern ihn zu eine raschen Eindämmung der Gewalt gegen Roma auf. Die Regierung müsse weitere Angriffe aus dem rechtextremen Lager mit allen Mitteln verhindern und die gewaltbereiten rechtsextremen Gruppierungen verbieten. Besonders traurig sei, dass einige Bürgen öffentlich mit den rechten Gewalttätern sympathisierten, so die Roma-Vertreter.

Bendl: Pavel Bém hat nur geringe Chancen auf den Parteivorsitz der Bürgerdemokraten

Der Prager Oberbürgermeister Pavel Bém habe nur geringe Chancen als Sieger aus der Wahl zum Parteivorsitzenden der Bürgerdemokratischen Partei (ODS) hervor zu gehen. Dies sagte der bisherige Hauptmann des mittelböhmischen Kreises und Bém-Vertraute Petr Bendl Freitagvormittag in Prag gegenüber Journalisten. Mit jedem Kilometer Entfernung von Prag schwinde Béms innerparteiliche Unterstützung, so Bendl wörtlich. Pavel Bém hatte nach der Wahlniederlage der ODS bei den Kreis- und Senatswahlen Mitte Oktober angekündigt, sich gegen seinen innerparteilichen Rivalen, Premier Mirek Topolánek. um den Parteivorsitz zu bewerben. Die Entscheidung fällt Anfang Dezember auf dem ODS-Kongress.

Russischer Ölkonzern will Anteile an tschechischen Raffinerien erwerben

Der russische Ölkonzern Lukoil will Anteile an tschechischen Raffinerien erwerben. Das sagte der Präsident von Lukoil, Vagit Alekperov, in einem Interview für die Freitags-Ausgabe der Tageszeitung „Hospodářské noviny“. An den tschechischen Raffinerien genüge Lukoil ein Aktienanteil von 16 Prozent, wie ihn auch andere Aktionäre halten, so Alekperov. Das Unternehmen ist seit 2006 mit 44 Tankstellen auf dem tschechischen Markt präsent. Lukoil ist der zweitgrößte Ölkonzern der Welt. Er besitzt bereits Raffinerien in der Ukraine, Bulgarien und Rumänien. Alekperov drückte in dem Gespräch die Hoffnung aus, dass Lukoil auch in Westeuropa weiter expandiere.

Lebenslange Haft für grausamen Mord in Mittelböhmen

Zu lebenslangem Freiheitsentzug hat das mittelböhmische Kreisgericht in Prag am Freitag Marian Rafael verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 42-jährige Rafael im Februar dieses Jahres den 53-jährigen Vilém Truhlár in der Nähe der psychiatrischen Klinik in Kosmonosy bei Mladá Boleslav / Jungbunzlau in einem Müllcontainer bei lebendigem Leib verbrannt hat. Zuvor hatte Rafael seinem Opfer Bargeld in der Höhe von umgerechnet rund 900 €, Schmuck und Wertsachen geraubt. Der psychisch Kranke Täter war erst am Vorabend der Tat aus der Klinik entlassen worden. Unklar ist, ob er die Strafe im Gefängnis oder in einer psychiatrischen Anstalt absitzen muss. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Brand in einem Reifenlager in Nordmähren

Am Freitagnachmittag geriet in der Nähe der nordmährischen Stadt Karvina ein Reifenlager mit mehreren hundert Altreifen in Brand. Wegen der starken Rauchentwicklung forderten Polizei und Feuerwehr die Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Mehreren Dutzend Angehörigen der Berufsfeuerwehr und freiwilliger Feuerwehren gelang es nach mehr als zwei Stunden, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Die Brandursache ist zurzeit unbekannt. Die Feuerwehr schließt auch Brandstiftung nicht aus. Bereits vor einigen Tagen hatte es in einer angrenzenden Lagerhalle gebrannt.

Der Sektenführer Jiří Adam ist gestorben

Der Sektenführer Jiří Adam ist schon im Oktober in Mikulov / Nikolsburg im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Anwalt Adams bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht einer Brünner Tageszeitung. Adam war nach einem Gehirnschlag und einer Leberentzündung ein Pflegefall. Jiří Adam hat vor Jahren eine Sekte gegründet und umgab sich vor allem mit Seniorinnen. Diesen soll er ihr Eigentum genommen, und ihre Renten kassiert haben. Zudem mussten die Senioren angeblich auf der Baustelle seiner Villa in Brünn sowie auf seinen Weinbergen in Mikulov arbeiten. Adam soll die alten Frauen auch geschlagen und gefoltert haben. Gegen ihn liefen noch zahlreiche Gerichtsverfahren. Im Falle einer Verurteilung hätten Adam zwölf Jahre Gefängnis gedroht.

Tschechische Philharmonie zählt zu den besten Orchstern der Welt

Die Tschechische Philharmonie zählt zu den 20 besten Orchestern der Welt. Dies geht aus einer Studie hervor, die die Fachzeitschrift für klassische Musik „Gramophone“ veröffentlicht hat. Die Tschechische Philharmonie belegt genau Platz 20. Zum besten Orchester der Welt wurde das Amsterdamer Concertgebouw-Orchester gewählt, Platz zwei geht an die Berliner Philharmoniker, als drittbestes Orchester listet die Zeitschrift die Wiener Philharmoniker. Als weiterer Klangkörper aus Ost- und Mitteleuropa befindet sich das Budapester Festivalorchester auf Platz 9 im Ranking.

Wintereinbruch in Tschechien

Seit Freitagmorgen schneit es in den höheren Lagen des Landes. Am intensivsten fiel der Schneefall im Riesengebirge aus. Der stürmische Wind sorgte dort zusätzlich für Schneeverwehungen. Auch im böhmisch-mährischen Hochland bildete sich eine Schneedecke. Von der Fernstraße zwischen der Kreishauptstadt Jihlava und Havlíčkův Brod wurden Verkehrsbehinderungen gemeldet. Auf der Autobahn D1 Prag-Brünn stockte der Verkehr im höher gelegenen Abschnitt rund hundert Kilometer westlich von Prag. In Südböhmen verursachte der starke Wind Probleme. In Budweis wurde das Dach eines Geschätsgebäudes abgedeckt. Verletzt wurde niemand, es entstand allerdings erheblicher Sachschaden.

Das Wetter am Wochenende:

Am Samstag schneit es weiter verbreitet. In den Bergen Nordböhmens kann der Schneefall intensiv ausfallen. Dazu weht kalter Nordwestwind, in höheren Lagen Sturm. Vereinzelt können Graupelschauer und Gewitter auftreten. Es kühlt weiter ab mit maximal -2 bis +2 Grad. Am Sonntag lässt der Schneefall dann allmählich nach. Es bleibt aber kalt.