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Irische Minister kritisieren das Treffen von Klaus mit Ganley

Der irische Minister für EU-Angelegenheiten Dick Roche hat am Mittwoch das Treffen des tschechischen Präsidenten Václav Klaus mit dem Anführer der irischen Gegner des Lissabon-Vertrags, Declan Ganley, kritisiert. Der irische Außenminister Micheál Martin bezeichnete am Mittwoch die Ansichten von Klaus als „absurd, oberflächlich und falsch“. Klaus wies die kritischen Worte zurück. Der Agentur Reuters zufolge sagte Klaus, er habe nicht jemanden besucht, der gegen den Staat sei, sondern nur jemanden, der in Opposition zur Regierung stehe.

Politologen sind der Meinung, dass Klaus Auftreten in Irland Tschechien geschadet hat

Tschechische Politologen sind der Meinung, dass Václav Klaus’ Staatsbesuch in Irland Tschechien geschadet hat. Gestern haben mehrere Politologen unabhängig voneinander gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK eine kritische Bewertung des Auftretens des tschechischen Präsidenten vorgenommen. Auf Kritik stieß in erster Linie, dass Klaus’ offene Meinungsäußerungen nicht im Einklang mit seiner verfassungsmäßigen Funktion als Staatspräsident stehen. Vor allem habe er dies zu unterlassen, wenn er einen entgegen gesetzten Standpunkt zur Regierung vertritt, wie es nun der Fall sei. Der Politologe Tomáš Lebeda merkte an, dass die Kompetenzen des tschechischen Präsidenten ähnlich denen des deutschen Präsidenten seien. In Deutschland könne sich der Präsident allerdings ein Verhalten wie nun Klaus nicht erlauben, so Lebeda.

Balkenende: Tschechien ist auf EU-Ratspräsidentschaft gut vorbereitet

Der niederländische Premierminister Jan Peter Balkenende sagte am Mittwoch, dass Tschechien auf die EU-Ratspräsidentschaft gut vorbereitet sei. Er hoffe, dass Tschechien den Lissabon-Vertrag möglichst bald ratifizieren wird. Balkenende äußerte sich so in Prag nach Gesprächen mit seinem tschechischen Amtskollegen Mirek Topolánek. Der tschechische Premier sagte vor kurzem, dass es Tschechien in diesem Jahr nicht mehr schaffe, den Vertrag zu ratifizieren. Der Lissabon-Vertrag wird derzeit noch vom tschechischen Verfassungsgericht geprüft. Das Kabinett wird den Vertrag erst danach dem Parlament vorlegen.

Barack Obama könnte am 2. April nach Tschechien kommen

Der designierte neue Präsident der USA, Barack Obama, könnte am 2. April nach Tschechien kommen. Der Termin liegt kurz vor dem geplanten NATO-Gipfel. Darüber informierte gestern in Brüssel Tschechiens Botschafterin bei der EU, Milena Vicenová. Aus Prag wurde schon kurz nach der Wahl Obamas vor anderthalb Wochen der Wunsch geäußert, dass der neue US-Präsident im Frühjahr anlässlich des EU-USA-Gipfels nach Prag kommen könnte. Tschechien wird dann die EU-Ratspräsidentschaft innehaben.

Bei der Pressekonferenz äußerte sich Vicenová auch zur Ratifizierung des Lissabon-Vertrages, die in Tschechien noch aussteht. Der Vertrag wird derzeit noch vom Tschechischen Verfassungsgericht geprüft, das am 25. November eine Entscheidung bekannt geben will. Vicenová sagte, sie erwarte keine Überraschung bei der Entscheidung des Verfassungsgerichts, und sie sei optimistisch, dass der Vertrag dann so bald wie möglich dem Parlament zur Ratifizierung vorgelegt werden könne.

Langer und Graber unterzeichneten Abkommen für die Aufhebung der Visumspflicht

Innenminister Ivan Langer und der US-amerikanische Botschafter in Prag Richard Graber haben am Mittwoch ein Abkommen über die Ausweitung der Zusammenarbeit beim Kampf gegen organisierte Kriminalität unterzeichnet. Es handelt sich um eines der zwei Abkommen, die die Voraussetzung für die Aufhebung der Visumspflicht für die tschechischen Bürger sind. Das Abkommen konzentriert sich unter anderem auf den Austausch von Informationen über organisierte Kriminalität, es ermöglicht auch den Vergleich von Fingerabdrucken und Übergabe von persönlichen Daten. Die Visumspflicht wird von den USA am 17. November aufgehoben.

Vlček: Über meine Abberufung als Vorsitzender des Abgeordnetenhauses ist schon entschieden

Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Miroslav Vlček von den Sozialdemokraten, hat gestern Nachmittag im TV-Sender Prima erklärt, dass über seine Abberufung aus dieser Funktion schon entschieden sei. Premierminister Mirek Topolánek hatte am Wochenende den Vorschlag gemacht, dass der Oppositionsführer Jiří Paroubek, ebenfalls von den Sozialdemokraten, das Amt des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses übernehmen solle. Topolánek erhofft sich von diesem Personalwechsel eine Entspannung in der Innenpolitik. Diese brauche Tschechien seiner Meinung nach, um eine erfolgreiche EU-Ratspräsidentschaft zu gewährleisten. Tschechien übernimmt den EU-Vorsitz im Januar für ein halbes Jahr.

Schulminister: Verbesserung des Zugangs zu Bildung für Roma-Kinder erst in drei Jahren möglich

Laut Schulminister Ondřej Liška ist die Verbesserung des Zugangs zu Bildung für Roma-Kinder erst in drei Jahren möglich. Auch bei Ausführung von Unterstützungsprogrammen der Regierung könne man die Bedingungen für die Ausbildung von Roma-Kinder nur schrittweise und langsam verbessern. Dies sagte Liška gestern in Prag auf einer internationalen Konferenz mit dem Titel „Ausbildung ohne Grenzen – Roma-Kinder in der Tschechischen Republik“. Vertreter von Bürgervereinigungen widersprachen dem Schulminister. Es liege auch am guten Willen der Politiker, dass die Roma-Kinder in Tschechien schneller einen besseren Zugang zur Bildung bekämen. In der Tschechischen Republik liegt besonders unter den Angehörigen der Roma-Minderheit die Arbeitslosenquote weit über dem Durchschnitt.

Greenpeace-Aktivisten blockieren Schaufelradbagger auf Kohleabbauhalde

30 Greenpeace-Aktivisten haben gestern Vormittag einen Schaufelradbagger auf einer Kohleabbauhalde bei Most in Nordböhmen blockiert. Die Umweltaktivisten aus Tschechien, der Slowakei, der Schweiz und Großbritannien protestierten damit gegen die Bemühungen der Kohlegesellschaft Czech Coal, die die Halde betreibt, ein neues Gesetz zum Kohleabbau zu verhindern. Das Gesetz soll genaue Vorschriften zum Kohleabbau in der Region formulieren und eine weitere Ausweitung der Kohleförderung unterbinden. Eine Sprecherin von Czech Coal sagte, die Greenpeace-Aktivisten seien unbefugt auf das Gelände gelangt und hätten angeblich Angestellte bedroht. Ihre Gesellschaft wäge nun ein weiteres Vorgehen ab. An der gestrigen Aktion hatte auch der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Horní Jiřetín teilgenommen, auf dessen Gebiet die Halde liegt.

Freundlichkeit tschechischer Ärzte im europäischen Durchschnitt

Die tschechischen Ärzte sind, was ihre Freundlichkeit und das Entgegenkommen gegenüber ihren Patienten anbelangt, nur europäischer Durchschnitt. Dies geht aus einer Analyse des Health Consumer Powerhouse (HCP) hervor, die seit 2005 jährlich in 31 europäischen Ländern durchgeführt wird. Bewertet wird unter anderem der Umfang der ärztlichen Dienste, wie lange die Patienten auf die Behandlung warten müssen oder inwieweit der Kontakt mit Patienten über das Internet abgewickelt wird. Tschechien belegt in dem Ranking den 16. Platz. Am besten schneiden nach der Analyse die niederländischen Ärzte ab, am schlechtesten die lettischen. Vorjahressieger Österreich liegt auf Platz drei, Deutschland auf sechs.

DTIHK: Bildungssystem in Tschechien bereitet Schüler nicht ausreichend auf die Praxis vor

Das Bildungssystem der Tschechischen Republik bereite die Schüler nicht ausreichend auf die Praxis vor, und es fehle vor allem an praktischen Kenntnissen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Bildungsumfrage, die die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) unter ihren Mitgliedern und beruflichen Mittelschulen in der Tschechischen Republik durchgeführt hat. An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 207 Unternehmen und Schulen. Mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen stellten dabei einen Mangel an qualifizierten Fachkräften fest. Insbesondere fehlen diese in Berufsgruppen wie Metallbearbeitern, Schlossern und Mechatronikern. Die würden aber vor allem in der Autoindustrie und im Maschinenbau dringend gebraucht. Der Fachkräftemangel bremst die weitere Entwicklung des Standortes Tschechien derzeit aus, so die DTIHK.

Ehemaliger Dissident Penc tritt aus der Partei der Grünen aus

Der Chef der Grünen im Landkreis Hradec Králové / Königgrätz und ehemalige Dissident Stanislav Penc wird von seinen Parteiamt aufgeben und die Grünen verlassen. Damit tritt Penc auch von seiner Funktion als Berater des Parteichefs Martin Bursík zurück. Darüber informierte Penc in einer Erklärung, die gestern veröffentlicht wurde. Penc erklärte unter anderem, er könne die Bemühungen einiger Grüner nicht unterstützen, die Kommunistische Partei im politischen Bereich zu legitimieren.

Neuer Kreishauptmann im Mährisch-Schlesischen Kreis wird der Sozialdemokrat Jaroslav Palas

Neuer Kreishauptmann im Mährisch-Schlesischen Kreis wird der Sozialdemokrat Jaroslav Palas. Der frühere Landwirtschaftsminister führt eine Koalitionsregierung seiner Sozialdemokraten mit den Kommunisten an. Palas ersetzt im Amt des Kreishauptmannes den Bürgerdemokraten Evžen Tošenovský, der in den vergangenen acht Jahren die Regierungsgeschäfte in der Kreishauptstadt Ostrava geleitet hatte.

Der Sozialdemokrat Josef Novotný wird Kreishauptmann in Karlovy Vary / Karlsbad

Der Sozialdemokrat Josef Novotný wird Kreishauptmann in Karlovy Vary / Karlsbad. Der Vorsitzende der Karlsbader Sozialdemokraten steht einer Dreier-Koalition aus Sozialdemokraten, Kommunisten und der Bewegung „Ärzte für eine Gesundung der Gesellschaft“ vor. Die Wahl des Kreishauptmanns im Kreisparlament war von emotional geführten Debatten begleitet. Von den Bürgerdemokraten, die die Macht im Kreis nun nach acht Jahren abgeben mussten, wurde Novotný vorgeworfen, die Koalitionsverhandlungen mit den demokratischen Parteien abgebrochen zu haben, um stattdessen mit den Kommunisten zu regieren.

Standing-Ovations für Magdalena Kožená in Prag

Mit Standing-Ovations hat am Mittwoch der Liederabend der weltbekannten tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kožená in Prag geendet. Kožená kehrte nach zweieinhalb Jahren wieder nach Prag zurück. Im ausverkauften Spanischen Saal der Prager Burg hat sie in der Begleitung des Pianisten Malcolm Martineau unter anderem Lieder von Petr Eben, Leoš Janáček, Antonín Dvořák und Bohuslav Martinů vorgetragen. Magdalena Kožená ist zurzeit auf Tournee, während der sie unter anderem auch in Wien, London, München, Tokio und Osaka gastieren wird.

Champions Hockey League: Slavia Prag – Linköping HC 5:4

Die Eishockeyspieler von Slavia Prag haben in der Gruppe D der Champions League am Mittwoch den schwedischen Klub Linköping HC mit 5:4 besiegt. Nach dem Sieg in Linköping liegt Slavia Prag nun auf Platz 1 in der Gruppe und ist auf dem besten Weg das Halbfinale der Champions League zu erreichen. Die Eishockeyspieler von České Budějovice / Budweis hingegen haben gestern vor heimischem Publikum das Spiel gegen den russischen Klub Salavat Julajev Ufa mit 0:3 verloren und haben keine Chance mehr, ins Halbfinale der Champions League zu gelangen.

Tomáš Necid in die tschechische Fußballnationalmannschaft berufen

Der gegenwärtig beste Torschütze der tschechischen Fußballliga Tomáš Necid wurde am Mittwoch zum ersten Mal in seiner Karriere in die Nationalmannschaft berufen. Der 19jährige Stürmer, der beim tschechischen Fußballmeister Slavia Prag spielt, wird in einer Woche im letzten diesjährigen WM-Qualifikationsspiel der tschechischen Nationalmannschaft gegen San Marino spielen. Necid sagte, mit seiner Nominierung sei für ihn ein Kindertraum in Erfüllung gegangen.

Das Wetter

Heute ist es in Tschechien überwiegend bedeckt. Vereinzelt gibt es Nieselregen, in Lagen über 1200 Metern auch Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 5 und 9 Grad Celsius.