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Tschechische Regierung sagt etwa 1800 entlassenen Glas-Arbeitern finanzielle Hilfe zu

Der tschechische Premierminister Mirek Topolánek erklärte gestern Nachmittag, dass seine Regierung mehrere Millionen Kronen bereitstellt, um den etwa 1800 entlassenen Angestellten des Glasherstellers Bohemia Crystalex Trading zu helfen. Das Unternehmen hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass es aufgrund der Krise des Weltfinanzsystems, der starken Krone und gestiegenen Energiepreisen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt. Bohemia Crystalex Trading, das 90 Prozent des tschechischen Glases herstellt, wird daher zwei seiner vier Werke, nämlich die in Světlá nad Sázavou und Poděbrady zu schließen. Die Hilfegelder der Regierung sollen für Umschulungen und für Unterstützungsmaßnahmen bei der Arbeitssuche eingesetzt werden.

Zahl der tschechischen Soldaten im Ausland wird aufgestockt

Das tschechische Regierungskabinett hat gestern dem Vorschlag des Verteidigungsministeriums zugestimmt, die Zahl der tschechischen Soldaten in Auslandsmissionen im kommenden Jahr zu erhöhen. So soll das Militärkontingent in Afghanistan um über 200 Personen aufstockt werden. Damit wird sich 2009 die Zahl der Tschechen in den Auslandsmissionen von derzeit insgesamt 900 auf über 1300 Soldaten erhöhen. Außer in Afghanistan sind tschechische Soldaten auch im Kosovo und im Irak im Einsatz. Die Kosten für die Auslandseinsätze der tschechischen Armee sollen sich 2009 auf rund 2,4 Milliarden Kronen (100 Millionen Euro) belaufen.

Sieben tschechische Soldaten in Afghanistan bei Raketenangriff verletzt

Bei einem Raketenangriff sind in Afghanistan gestern Mittag sieben tschechische Soldaten des Wiederaufbauteams in der Provinz Lógar verletzt worden. Darüber informierte der Generalstab der Tschechischen Armee die Nachrichtenagentur ČTK. Der Vorfall ereignete sich unweit des Lagers Shank, in dem die tschechischen Soldaten untergebracht sind. Das Lager war bereits in der vergangenen Woche Ziel eines Raketenangriffs gewesen, bei dem drei tschechische Soldaten verletzt wurden. Die Armee-Einheiten Tschechiens in Afghanistan sind Teil der NATO-Truppen.

Neuer Chef der Tschechischen Post fordert Erhöhung der Investitionen

Der neue Generaldirektor der Tschechischen Post Petr Sedláček sagte gestern Journalisten, dass das Unternehmen seine Investitionen erheblich aufstocken müsse. Dies sei notwendig, um die Tschechische Post gegenüber privaten Postdienstleistern konkurrenzfähig zu machen. Als seine Hauptaufgabe bezeichnete Sedláček die Umwandlung des Staatsunternehmens in eine Aktiengesellschaft. Er wolle die Post nicht nur gewinnorientiert führen, sondern beispielsweise auch versuchen, so viele Filialen wie möglich zu erhalten. Aufgrund heftiger Proteste gegen die geplante Schließung von etwa 180 Postfilialen war im September sein Vorgänger Karel Kratina zurückgetreten.

Kabinett bewilligt Schutzprogramm für die tschechischen Wälder

Die tschechische Regierung hat gestern ein Schutzprogramm für die heimischen Wälder bewilligt. Es soll bis 2013 laufen und berücksichtigt sowohl ökonomische, als auch soziale und ökologische Aspekte der Waldnutzung. Das Programm begrüßten auch Umweltschützer. So erklärte die „Bewegung Regenbogen“ in einer Pressemitteilung, dass der Plan zu einer sichtbaren Gesundung der tschechischen Wälder beitragen könne. Außer dem Landwirtschafts- und Umweltministerium haben an der Ausarbeitung des Programms auch Wissenschaftler, Umweltschützer und Vertreter des Holzgewerbes mitgewirkt.

Schulminister unterschreibt Vereinbarung zur Ausschöpfung von EU-Geldern

Der tschechische Schulminister Ondřej Liška hat gestern in Brüssel eine Vereinbarung unterschrieben, die der tschechischen Wissenschaft und Forschung bis zum Jahr 2013 über zwei Milliarden Euro aus EU-Fonds garantiert. Die mit erheblicher Verspätung als geplant erfolgte Unterzeichnung der Vereinbarung gilt rückwirkend ab dem Jahr 2007. Insgesamt kann die Tschechische Republik für den Zeitraum 2007 bis 2013 etwa 26,7 Milliarden Euro aus EU-Fonds beanspruchen. Die EU fördert Projekte allerdings nur bis zu einem Anteil von 85 Prozent. Die restlichen Gelder müssen aus dem Staatshaushalt stammen.

Hunderte Polizisten und Feuerwehmänner demonstrieren in Prag für höhere Gehälter

Vor dem Innenministerium in Prag haben gestern Nachmittag Hunderte Polizisten und Feuerwehrmänner demonstriert. Sie wollen damit auf ihre Forderung nach höheren Gehältern aufmerksam machen. Die Veranstaltung dauerte etwa eine Stunde. Aufgerufen hatten zu der Demonstration die Gewerkschaften der Polizei und der Feuerwehr, sowie die Vereinigung der Sicherheitsdienste. Das durchschnittliche Gehalt von Polizisten und Feuerwehrmännern in Tschechien beträgt etwa 32 000 Kronen, da sind etwas mehr als 1300 Euro.

ÖPNV-Anbieter in Hranice na Přerovsku im Konkurs

Im mährischen Hranice na Přerovsku ist der öffentliche Nahverkehr gestern Morgen vollständig zum Erliegen gekommen. Rund 1500 Menschen sind in der Stadt mit 20.000 Einwohnern deswegen nicht an ihre Arbeitsplätze gelangt. Laut dem Bürgermeister hat der private ÖPNV-Anbieter in Hranice, die Firma Optimalizace, ohne Vorankündigung seine Tätigkeit eingestellt. Optimalizace begründete heute die Einstellung des Fuhrbetriebs mit dem „katastrophalen Zustand“ ihres Wagenparks. Ab heute sollen Autobusse des Bahn-Kraftverkehr-Unternehmens ČSAD in Hranice na Přerovsku eingesetzt werden..

Bisheriger Leiter der Verkehrspolizei wird neuer Prager Polizeichef

Die Polizisten in Prag haben gestern einen neuen Chef bekommen. Zum Prager Polizeipräsidenten wurde der bisherige Leiter der Verkehrspolizei, Martin Červíček, ernannt. Er ersetzt Petr Želásek, der in der ersten Hälfte kommenden Jahres die Einsätze der tschechischen Polizei während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft koordinieren soll.

Der neue Prager Polizeipräsident, Červíček, war zuvor rund ein Jahr lang an der Spitze der Verkehrspolizei gestanden. Während dieser Zeit gelang es ihm nur zum Teil, die Zahl der Verkehrstoten und der Unfälle auf tschechischen Straßen zu senken. Wer sein Nachfolger bei der Verkehrspolizei wird, wurde bisher noch nicht berichtet.

Olympiasiegerin Špotáková Zweite bei Wahl zur Top-Leichtathletin Europas

Die tschechische Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin im Speerwurf, Barbora Špotáková, hat bei der Wahl zu Europas Leichtathletin des Jahres den zweiten Platz belegt. Es siegte die russische Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa. Dies gab der Europäische Leichtathletikverband EAA gestern in einer Mitteilung bekannt. Über die besten Leichtathletinnen in Europa stimmen jedes Jahr neben EAA-Mitgliedern und Journalisten auch einfache Fans per Votum im Internet ab.

Das Wetter

Heute ist es in Tschechien bedeckt mit Schauern und Regenfällen. Es weht ein leichter Wind aus Südwest. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 13 und 17 Grad Celsius.