Tschechische Behörden reagieren auf rasche Ausbreitung von Hepatitis A
In Prag und Mittelböhmen grassiert zur Zeit eine Hepatitis A Epidemie. Allein in Prag sind seit dem Ausbruch der Epidemie im Juli 320 Personen an Hepatitis A erkrankt. In Mittelböhmen, das ist die Region um Prag, handelt es sich um 81 Erkrankte. Im gesamten letzten Jahr wurden in der ganzen Tschechischen Republik nur 128 Fälle von Hepatitis A verzeichnet. Patrick Gschwend berichtet über die Reaktion der Behörden auf die Epidemie.
„Die Hygiene-Experten haben diese Gruppe als die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe bezeichnet. Es handelt sich um Kinder, die sich die Hygiene-Gewohnheiten erst aneignen.“ so Kupka weiter.
Für die Impfung der Erstklässler stellt der Mittelböhmische Kreis 5,5 Millionen Kronen zur Verfügung, das sind etwa 230 000 Euro. Vorsorgemaßnahmen scheinen angebracht, da schon jetzt die Kapazitäten der der Krankenhäuser in der Region Prag / Mittelböhmen überfüllt sind. Die Chefärztin der Infektionsabteilung des Prager Krankenhauses Bulovka, Hana Roháčová beklagt:
„Jeden Tag müssen wir darüber entscheiden, ob die Patienten hier behandelt werden können, oder ob wir sie weiter transportieren müssen.“
Michael Vít, der Chef der Tschechischen Hygienebehörde, kündigte Hilfe an.
„Wir verhandeln derzeit darüber, dass im Prager Krankenhaus Bulovka die Zahl der Betten in der Infektionsabteilung um etwa 25 aufgestockt wird.“
Hepatitis A wird vor allem unter schlechten hygienischen Bedingungen übertragen. Zu Beginn der Sommerschulferien im Juli brach die Krankheit unter Drogenabhängigen und Obdachlosen in Prag aus. Mittlerweile infizierten sich aber auch Personen, die diesen Risikogruppen nicht angehören, und die normale Hygieneprinzipien einhalten. In der letzten Woche tauchten auch die ersten Fälle von Hepatitis A im Mährisch-Schlesischen Kreis und in Pardubice auf. Die Krankenhäuser im ganzen Land treffen bereits Vorsichtsmaßnahmen für den Fall einer weiteren Ausbreitung.