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Staatsfeiertag: Tschechien gedachte der Befreiung im Jahr 1945

Tschechien beging am Donnerstag einen Staatsfeiertag. Wie jedes Jahr am 8. Mai wurde an die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Jahr 1945 gedacht. Am Vormittag hat Staatspräsident Václav Klaus bei einer Kranzniederlegung die Freiheitskämpfer gewürdigt, die im Zuge des Widerstands gegen die deutsche Okkupation getötet wurden. An der Zeremonie nahmen auch Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová und die Vorsitzenden beider Parlamentskammern teil. Das Ende der Naziherrschaft und des Zweiten Weltkriegs vor 63 Jahren bedeutete auch die Wiederherstellung der unabhängigen Tschechoslowakei.

Auch an mehreren Orten außerhalb Prags wurde der Befreiung am 8. Mai 1945 gedacht. Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Rabštejn in Nordböhmen versammelten sich etwa 200 Menschen zu einer Gedenkveranstaltung. Konzentrationslager auf dem Gebiet des heutigen Tschechien würden meist nur mit Terezín / Theresienstadt in Verbindung gebracht, sagte Jiří Šulc, der Vorsitzende der nordböhmischen Regionalregierung. Es hätte jedoch noch viele andere Lager gegeben, wie etwa in Litoměřice, Lovosice oder Záluží. In den meisten davon wurden Zwangsarbeiter für die deutsche Waffenindustrie eingesetzt.

Premierminister Topolánek besuchte tschechische Truppen in Afghanistan

Premierminister Mirek Topolánek hat am Donnerstag die tschechischen Truppen in Afghanistan besucht. Die Reise, die zuvor nicht angekündigt worden war, steht im Zusammenhang mit der Bombenexplosion in der ostafghanischen Provinz Logar, bei der vorige Woche ein tschechischer Soldat getötet und ein weiterer verletzt wurde. Topolánek besuchte zunächst das Armeekrankenhaus auf dem internationalen Flughafen in Kabul und anschließend die tschechische Einheit in Logar. Am tschechischen Staatsfeiertag bedankte sich der Regierungschef bei den Soldaten für ihren Einsatz in dem krisengeschüttelten Land.

Erneut Protest gegen US-Radar in Brdy

Aktivisten von Greenpeace und der Initiative „Ne základnám“ haben am Donnerstag im mittelböhmischen Brdy erneut gegen die Errichtung einer dort geplanten US-Radaranlage protestiert. An der Stelle, an der die Anlage entstehen soll, errichteten sie eine 15 Meter lange „Brücke der Begegnung“. Sie solle die Menschen symbolisch verbinden und nicht – wie die derzeitigen Radar-Pläne – trennen, so die Organisatoren. An der Aktion nahmen nach Angaben der Veranstalter, die bereits seit 28. April vor Ort ausharren, etwa 150 Menschen teil. Das Gelände befindet sich auf militärischem Sperrgebiet.

Prozess gegen Ludmila Brožová-Polednová kommt vor das Oberste Gericht

Die Berufungsverhandlung gegen Ludmila Brožová-Polednová vor dem Obersten Gericht der Tschechischen Republik wird am 6. Juni beginnen und öffentlich stattfinden. Darüber informierte der Sprecher des Gerichts, Petr Knötig. Ludmila Brožová-Polednová war 1950 Staatsanwältin im Prozess gegen die demokratische Politikerin Milada Horáková, die wegen angeblicher Verschwörung zum Sturz des Kommunismus in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Die damals 29 jährige Brožová-Polednová wurde bereits von einem Prager Gericht wegen Beteiligung an einem Mord schuldig gesprochen, in der Berufungsverhandlung wurde dieses Urteil jedoch aufgehoben. Brožová-Polednová habe in dem damaligen Prozess nur eine untergeordnete Rolle gespielt, hieß es. Die Oberste Staatsanwaltschaft hat nun ihrerseits gegen dieses Urteil berufen.

Tschechische Haushalte beziehen billigsten Strom in Mitteleuropa

Tschechische Haushalte verzeichneten in der zweiten Jahreshälfte 2007 die niedrigsten Stromkosten in ganz Mitteleuropa. Das geht aus einer aktuellen Studie des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. Demnach hat ein „Haushalt mit durchschnittlichem Verbrauch“ in Tschechien 10,6 Euro für 100 Kilowattstunden bezahlt, das sind etwa drei Euro weniger als zum Beispiel in Slowenien oder Polen. Österreichische Haushalte zahlten 16,6 Euro, deutsche sogar mehr als 21 Euro. Nach Meinung von Experten gleichen sich die Strompreise in den Ländern der EU jedoch langsam an. In den nächsten Jahren müsse man in Tschechien mit jährlich zehnprozentigen Preissteigerungen rechnen, heißt es.

Kirchenvertreter unterstützen weiterhin Restitutionsgesetz der Regierung

Die tschechischen Kirchen unterstützen weiterhin den Regierungsentwurf für ein Restitutionsgesetz. Das geht aus einer Erklärung hervor, die Vertreter der katholischen Kirche, des ökumenischen Kirchenrates und der Föderation der jüdischen Gemeinden am Donnerstag gemeinsam veröffentlicht haben. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass den Kirchen etwa ein Drittel des von den Kommunisten beschlagnahmten Eigentums direkt zurückerstattet wird. Weitere 83 Milliarden Kronen, das sind mehr als 3,3 Milliarden Euro, sollen im Laufe von 60 Jahren abbezahlt werden. Mit Zinsen würde diese Summe auf mehr als 10 Milliarden Euro anwachsen. Vertreter der linken Opposition und einige Regierungspolitiker sind der Ansicht, dass die genannten Summen nicht ausreichend belegt sind, und haben die Behandlung der Vorlage im Parlament vorerst blockiert.

Tschechische Bahn erhöht wegen steigender Dieselpreise mehrere Tarife

Die Tschechische Bahn wird ab 15. Juni einige Tarife erhöhen und manche Vorteilsangebote überhaupt streichen. Grund seien in erster Linie die steigenden Preise für Diesel, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag. Am stärksten betroffen sind die Käufer von Kilometerbanken. Das Heftchen mit einem Guthaben von 2000 Kilometern soll gleich um 200 Kronen teurer werden und dann 1800 Kronen kosten, das sind 72 Euro. Andere Tarife, wie etwa das Sommer-Ticket für unter 26-Jährige, werden ganz aus dem Angebot genommen. Der Grundpreis für ein normales Ticket soll sich vorerst nicht ändern.

U-Bahn-Linie C fährt bis Letňany

Am Donnerstag wurde ein neuer Streckenabschnitt der Prager U-Bahn-Linie C feierlich eröffnet. Die „Rote Linie“ wurde um drei Stationen verlängert und endet jetzt im Stadtviertel Letňany. Einige lokale Buslinien stellen wegen der neuen U-Bahn-Verbindung ihren Betrieb ein oder ändern ihre Route. Die Linie C fährt jetzt von den Plattenbausiedlungen in der Südstadt durch das Zentrum bis zu den Wohnsiedlungen und Einkaufszentren am nordöstlichen Stadtrand. Auch der Prager Hauptbahnhof und der internationale Bahnhof Holešovice liegen an der „C“.

Tennis: Radek Štěpánek steht beim Masters in Rom im Viertelfinale

Der tschechische Tennisspieler Radek Štěpánek besiegte am Donnerstag beim Masters in Rom den Peruaner Luise Hornu mit 6:4, 1:6 und 6:3 und steht damit im Viertelfinale. Dort trifft er auf die Nummer eins der ATP-Weltrangliste, den Schweizer Roger Federer.

Wetter

Am Freitag ist es überwiegend heiter, im Nordosten bewölkt, vereinzelt sind dort auch Regenschauer zu erwarten. Tageshöchsttemperaturen: 18 bis 22 Grad.