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Topolanek und Bursik werben in New York für Tschechiens Platz im UN-Sicherheitsrat

Premierminister Mirek Topolanek und Vizepremier Martin Bursik stehen an der Spitze der tschechischen Delegation, die am Sonntag zur UN-Vollversammlung nach New York abreisen wird. Auf dem Uno-Gipfel wollen beide Politiker dafür werben, dass die Kandidatur der Tschechischen Republik für einen Platz im UN-Sicherheitsrat erfolgreich ist. Insider behaupten jedoch, dass der kürzliche Auftritt von Staatspräsident Vaclav Klaus beim UN-Klimagipfel der Tschechischen Republik einige Stimmen, besonders die von Inselstaaten des Stillen Ozeans, gekostet haben dürfte. Tschechiens ebenso aussichtsreicher Gegenkandidat ist Kroatien.

Tschechien wird nach EU-Wahl 2009 nur noch 22 Abgeordnete in Brüssel haben

Das Europäische Parlament wird die Anzahl seiner Abgeordneten nach den nächsten Wahlen im Jahr 2009 verringern. Anstatt der bisherigen 785 Abgeordneten werden nur noch 750 Parlamentarier in das oberste Gremium der Europäischen Union einziehen. Die Tschechische Republik wird dann zwei Abgeordnetensitze weniger haben als in der Gegenwart, in der sie mit 24 Abgeordneten im Parlament vertreten ist. Die Slowakei wiederum wird dann über 13 statt bisher 14 Sitze verfügen. Das geht aus einer Resolution hervor, die heute vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde. Das Dokument muss jedoch noch von den 27 Mitgliedsstaaten bestätigt werden.

Julinek: Tschechien tonangebend bei Reform des Gesundheitswesens in EU

Nach Meinung des tschechischen Gesundheitsministers Tomas Julinek dürfte Tschechien bei den Reformen im Gesundheitswesen, die in allen EU-Ländern vorzunehmen sind, eine führende Rolle spielen. Gegenüber Journalisten erklärte der Minister heute, dass er für die EU-weiten Analysen in den Gesundheitsressorts tschechische Expertenteams zur Unterstützung anbiete. Die Expertenteams, die umfassende Erfahrungen in der Vorbereitung der tschechischen Reformen gesammelt haben, könnten bei den Analysen helfen, die in diesem Ressort größten Probleme des jeweiligen Landes zu finden. Die EU hat für die Umsetzung der Gesundheitsreformen in ihren Mitgliedsländern keine einheitliche Handhabe vorgesehen. Diese Heterogenität könnte jedoch ein Hindernis bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf diesem Sektor sein.

TIC-Studie: Tschechien uneffektiv bei Korruptionsbekämpfung - Slowakei ein Vorbild

Die Tschechische Republik hat nach wie vor große Defizite bei der Bekämpfung der Korruption im Lande. Sie könne sie nicht nachhaltig führen, da die zuständigen staatlichen Organe sehr oft reorganisiert würden, die Planung einer langfristigen Karriere bei der Polizei zu vielen Unsicherheiten ausgesetzt und die Arbeit der Gerichte uneffektiv sei. Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie der tschechischen Filiale der internationalen Organisation Transparency International, die heute in Prag veröffentlicht wurde. Tschechien solle sich auf diesem Gebiet ein Beispiel an der benachbarten Slowakei nehmen, heißt es in der Studie. Dort gibt es sowohl ein Gericht als auch eine Staatsanwaltschaft, die sich speziell mit Korruptionsfällen befassen. Zudem macht sich die Polizei die Hilfe von Bürgern zunutze, die bei der Beweisführung von Korruptionsfällen als Agenten einsetzt werden.

Ex-Schulministerin Kuchtova beharrt auf Luzny als ihrem Nachfolger

Die zurückgetretene Schulministerin und Vizevorsitzende der Partei der Grünen, Dana Kuchtova, besteht auf Grünenpolitiker Dusan Luzny als ihrem Nachfolger in der Cheffunktion des Bildungsressorts. Premier Mirek Topolanek hatte sich am Mittwoch kritisch zu Luzny geäußert, zumal er als stellvertretender Schulminister eng mit Kuchtova zusammengearbeitet habe. Die Ex-Ministerin erwiderte darauf heute, dass Luzny während ihrer Amtszeit keine Fehler begangen habe und selbst an den kleinsten Verfehlungen im Ministerium nicht beteiligt gewesen sei. Das Landesgremium der Grünen hatte am Sonntag in Brünn auf Vorschlag von Dana Kuchtova Dusan Luzny als Kandidaten für das Amt nominiert.

VW-Konzernbetriebsrat tagt in Tschechien: Mitbestimmung sichern, VW-Gesetz erhalten

Im mittelböhmischen Mlada Boleslav / Jungbunzlau hat der Welt-Konzernbetriebsrat von VW heute auf die Einhaltung der traditionellen Arbeitnehmerbeteiligung des Konzerns gedrängt, und zwar weltweit an allen Standorten. Mit Blick auf den Mitbestimmungsstreit mit Porsche um eine angemessene Vertretung der VW-Belegschaft bei der geplanten Porsche Holding mahnte eine Resolution nach der Sitzung des Gremiums: Wer die Prinzipien der "Volkswagen-Kultur" nicht akzeptiere, stelle sich faktisch gegen die 324 000 Arbeitnehmer im Konzern. VW würde in der Porsche Holding aufgehen, wenn der Sportwagenbauer nach einem Fall des VW-Gesetzes die Mehrheit übernehmen würde, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Über das VW-Gesetz wird in Kürze beim Europäischen Gerichtshof geurteilt. Das VW-Gesetz, das die Stimmrechte der Aktionäre unabhängig von der Höhe ihres Anteils auf 20 Prozent beschränkt, diene dazu, einen angemessenen Ausgleich der Interessen von Belegschaft und Eigentümern zu schaffen, argumentierte der Präsident des Welt-Konzernbetriebsrats, Bernd Osterloh. Dies habe auch zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. "Aus unserer Sicht verstößt das VW-Gesetz nicht gegen geltendes europäisches Recht", betonte Osterloh.

Tschechische Fleischproduzenten befürchten Komplikationen bei Verwendung traditioneller Produktnamen

Tschechische Fleischproduzenten befürchten Komplikationen bei der Verwendung traditioneller Namen einiger Wurstprodukte. Grund dafür ist die Absicht Polens und der Slowakei einige Räucher- und Salamiprodukte als "garantiert traditionelle Spezialitäten" ihrer Länder bei der EU registrieren zu lassen, wie der tschechische EU-Abgeordnete Jan Brezina am Mittwoch gegenüber der Presseagentur CTK sagte. Diese Produkte werden auch in Tschechien hergestellt. Tschechische Fleischproduzenten müssten daher die Produktion einstellen, die Produkte umbenennen oder sich an die dann vorgeschriebene Rezeptur halten. Das Vorhaben Polens und der Slowakei stieß bei den Verbänden tschechischer Fleischproduzenten auf heftige Kritik, da man mit einem höheren Kostenaufwand rechnet.

Vertauschte Kinder sollen bald an leibliche Eltern zurückgegeben werden

Die im vergangenen Jahr im südmährischen Krankenhaus Trebic nach der Geburt vertauschten Kinder könnten nach Ansicht der zuständigen Psychologin Olga Hnikova schon bald an ihre leiblichen Eltern zurückgegeben werden. Das sagte Hnikova am Mittwoch gegenüber Journalisten. In den vergangenen zwei Tagen haben sich die Eltern beider Kinder getroffen. Laut der Psychologin Hnikova stehen sich die Eltern in ihren Meinungen sehr nahe. Der Rücktausch der Kinder werde bis zu deren zehnten Monat vollzogen, da im ersten Lebensjahr bereits eine spezifische Bindung an eine bestimmte Person entstehe. Mittlerweile wisse man, wer die Kinder vertauscht habe. Den Namen wollte Hnikova allerdings nicht vor Abschluss der Untersuchungen bekannt geben.

Minimalforderung der Gewerkschaften: sieben Prozent Lohnerhöhung

Die Gewerkschaften werden für das kommende Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens sieben Prozent fordern. Das entspricht der Lohnerhöhung, die für das laufende Jahr vereinbart worden war. Das meldet die Tageszeitung "Hospodarske noviny" in ihrer heutigen Ausgabe. Der Chef des Dachverbandes der Gewerkschaften (CMKOS), Milan Stech, habe eine siebenprozentige Lohnerhöhung als absolutes Minimum bezeichnet. Vladimir Tomsik von der tschechischen Nationalbank befürchtet bei einer Lohnerhöhung von über acht Prozent ein zu starkes Anwachsen des Preisniveaus, schreibt das Blatt.

Neue Nationalbibliothek wird voraussichtlich nicht auf Letna entstehen

Die neue Nationalbibliothek nach dem Entwurf des international bekannten Architekten Jan Kaplicky wird voraussichtlich nicht auf der Prager Letna-Ebene entstehen. Darüber informiert die Tageszeitung "Lidove noviny" in ihrer heutigen Ausgabe. Die Mehrheit des von den Bürgerdemokraten dominierten Prager Stadtrates lehnt diesen Standort kategorisch ab. Der Generaldirektor der Nationalbibliothek, Vlastimil Jezek, sucht bereits einen neuen Platz für das Projekt, informiert das Blatt. Jan Kaplicky sagte gegenüber der Zeitung, es sei traurig, dass aus der Kultur nun Politik geworden sei.

Archäologen entdeckten in Ausgrabungsstätte Prerov zwei Meter langen Mammutstoßzahn

Bei Ausgrabungen haben tschechische Archäologen in dieser Woche einen fast zwei Meter langen Mammutstoßzahn freigelegt. Die Ausgrabungen wurden im Rahmen einer Schutzmaßnahme in der bedeutsamen archäologischen Fundstätte der älteren Steinzeit im mährischen Prerov vorgenommen. Der bis zu 30.000 Jahre alte Stoßzahn wurde in 80 Zentimeter Tiefe unter dem Erdboden entdeckt. Den Angaben der Archäologen zufolge ist der Stoßzahn der größte Fund seiner Art, der in den letzten 100 Jahren in dieser Ausgrabungsstätte gemacht wurde.

Gericht verurteilt zehn Profiteure des Fußball-Bestechungsskandals zu höheren Strafen

Das Gericht im mährischen Kromeriz / Kremsier hat heute die Urteile in der Korruptionsaffäre um den ehemaligen Fußballclub 1. FC Synot gefällt. Alle zehn Verurteilten - sieben Schiedsrichter und drei ehemalige Fußballfunktionäre - erhielten Bewährungsstrafen von drei bis zehn Monaten. Des Weiteren wurden sie mit Geldbußen zwischen 50.000 bis 350.000 Kronen (ca. 1.800 bis 12.500 Euro) belegt. Die durch den aktuellen Richterspruch zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen sind allesamt höher als beim ersten Gerichtsurteil im Januar vorigen Jahres. Gegen dieses Urteil hatten die zehn Verurteilten des im Frühjahr 2004 aufgedeckten Bestechungsskandals Berufung eingelegt.

Fußball-Testspiel: Tschechische A-Auswahl schlägt den FK Teplice 3:1

In einem Testspiel auf das bevorstehende EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland in München hat die tschechische Fußball-Nationalmannschaft heute in Teplice / Teplitz die gastgebende Erstligamannschaft von FK Teplice mit 3:1 bezwungen. Die Tore für das aufgrund von Verletzungen und Gelbsperren geschwächte Auswahlteam erzielten die Stürmer Marek Kulic, der zweimal traf, und Stanislav Vlcek. Der an einer Muskelverletzung laborierende Kapitän Tomas Rosicky kam nicht zum Einsatz.

Das Wetter

Am Freitag wird es in Tschechien nach Auflösung der morgendlichen Frühnebel zunächst heiter bis leicht bewölkt sein. Im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung zu. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 16 Grad Celsius liegen.