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Vondra: US-Radar in Tschechien bedroht Russland in keinem Fall
Einen Tag nach seiner Aufsehen erregenden Ankündigung zum Aussetzen des KSE-Abrüstungsvertrags hat Präsident Wladimir Putin noch einmal nachgelegt. Nach einem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Vaclav Klaus verglich Putin am Freitag in Moskau einen von den USA in Polen und Tschechien geplanten Raketenschutzschild mit der umstrittenen Stationierung von Pershing-Atomraketen in den 1980er Jahren in Deutschland. Die NATO zeigte sich besorgt. Die tschechische Seite zeigte sich weniger beunruhigt. "Das Radar ist ein Verteidigungsinstrument, das Russland in keinem Fall bedrohe. Solche Befürchtungen sind überflüssig. Erfreulich ist jedoch Putins Äußerung, dass das Radar die tschechisch-russischen Beziehungen nicht beeinträchtige", sagte Vizepremier Alexandr Vondra (ODS) der Nachrichtenagentur CTK.
Schwarzenberg: Beziehungen zu Russland haben sich nicht verschlechtert
Die russische Kritik an den Plänen der USA, in Tschechien und Polen ein Raketenabwehrsystem zu installieren, und die Ankündung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, den 1990 mit der NATO geschlossenen KSE-Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa aufzukündigen, stehen im Zusammenhang. Das bestätigte der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg am Freitag auf der der Tagung der Außenminister der NATO-Länder in Oslo gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Nach Meinung von Schwarzenberg würden sich die Beziehungen Tschechiens zu Russland wegen des US-Raketenschilds nicht verschlechtern. Bereits am Donnerstag hatte Schwarzenberg in Oslo geäußert, dass sich sie Meinungsverschiedenheiten zwischen den Nato-Mitgliedsstaaten wegen des geplanten Raketenstützpunkts deutlich verringert hätten. Grundsätzliche Kritik an der Haltung Tschechiens in der Frage des Raketenabwehsystems habe es nicht gegeben, sagte der Außenminister. Einige Mitgliedsstaaten hätten zu einem Ausbau der Beziehungen zu Russland aufgerufen, hieß es.
"Pravo": Polizei schließt Untersuchung im Fall Cunek ab
Die Polizei hat nach Informationen der Tageszeitung "Pravo" die Untersuchungen im Fall Cunek abgeschlossen. In der kommenden Woche soll dem Vizepremier und Vorsitzenden der Christdemokraten, Jiri Cunek, die Ermittlungsakte vorgelegt werden. Bis zum 10. Mai könnte bei der Staatsanwaltschaft ein Antrag auf Anklageerhebung eingereicht werden, berichtet das Blatt in seiner heutigen Ausgabe. Cunek wird verdächtigt, im Februar 2002 als Bürgermeister von Vsetin rund eine halbe Million Kronen (etwa 17.500 Euro) Schmiergeld angenommen zu haben.
Erneut österreichische Grenzblockaden wegen AKW Temelin
Österreichische Atomkraftgegner haben am Freitag mit einer zweistündigen Blockade von zehn Grenzübergängen im österreichisch-tschechischen Grenzgebiet gegen das südböhmische Kernkraftwerk Temelin protestiert. Zu größeren Zwischenfällen kam es dabei nicht. Temelin ist in den vergangenen Tagen durch einige neue Störfälle und Defekte negativ in die Schlagzeilen geraten. Auch zwischen den Regierungen in Wien und Prag spitzte sich der Ton zu. Wien warf der Prager Regierung in dieser Woche vor, das Ende 2000 geschlossene Melker Abkommen über die Sicherheit von Temelin nicht einzuhalten. In Prag dementierte die Regierung eine CTK-Meldung, wonach sie das Abkommen als "erfüllt" ansehe. In einer Presseerklärung betonte sie, der Melker Prozess sei ein Vertrag nach internationalem Recht. Es sei deshalb nicht möglich, ihn zu beenden oder zu kündigen und das weder einseitig noch nach bilateralen Verhandlungen. Man werde die Zusammenarbeit mit Wien auf Wunsch der Österreicher fortsetzen, hieß es.
Erster Block im AKW Temelin wieder am Netz
Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin sind seit vergangener Nacht beide Reaktorblöcke wieder am Netz. Das gab der Sprecher des AKW, Vaclav Brom, am Freitag gegenüber der Presseagentur CTK bekannt. Der erste Block war am Donnerstag erneut vom Netz genommen worden. Wie bereits am Mittwoch war wieder eine der Zirkulationspumpen für Kühlwasser ausgefallen. Temelin-Sprecher Vaclav Brom nannte ein falsches Signal der elektrischen Schutzgeräte an der Pumpe als Grund. Wegen des erneuten Vorfalls hat das tschechische Staatsamt für Atomsicherheit gestern eine Überprüfung angekündigt. Der erneute Vorfall ist der bisher 168. Defekt im Atomkraftwerk Temelin.
Finanzministerium: Volkswirtschaft wird 2007 um 5,3 Prozent wachsen
Das tschechische Finanzministerium hat seine Jahresprognose zum inländischen Wirtschaftswachstum von ursprünglich fünf Prozent auf 5,3 Prozent erhöht. Im Jahr 2008 rechnet das Ministerium mit einem weiteren Anstieg um 4,9 Prozent. Das geht aus der neuesten makroökonomischen Voraussage hervor, die das Prager Ministerium am Freitag veröffentlicht hat.
Tschechische Firma Alta schließt Milliardengeschäft in Russland ab
Die Vertreter der Brünner Firma Alta und der russische Maschinenbaubetrieb Uralvagonzavod haben am Freitag eine Vereinbarung abgeschlossen, nach der das mährische Unternehmen dem Werk im Ural Ausrüstungen zu seiner Rekonstruktion in Höhe von einer Milliarde Euro liefern wird. Dieser Vertragsabschluss kam im Rahmen des Besuchs des tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus in Moskau zustande.
Industrieminister Riman erhält Antiökopreis
Den ökologischen Antipreis Ropak 2006, was so viel bedeutet wie Schmutzfink, erhält Industrie- und Handelsminister Martin Riman. Riman erhält den Preis wegen seiner Bemühungen, die Emissionsgrenzwerte zu erhöhen, die Braunkohleförderung in Nordböhmen auszuweiten und wegen seiner Zustimmung zum Bau zweier weiterer Reaktorblöcke im AKW Temelin.
Tschechische Krone fiel auf Kurs von über 28 CZK/Euro
Die tschechische Währung hat um 17 Uhr die aktuelle Geschäftswoche mit einem gefallenen Wechselkurs von 28,14 Kronen je Euro abgeschlossen. Gegenüber der US-Währung hat sie dagegen am Freitag noch einmal zugelegt. Sie wurde zur gleichen Zeit mit einem Wechselverhältnis von 20,60 Kronen je US-Dollar notiert. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.
STEM: Tschechen glauben an Verständigung in Deutsch und Russisch
In der Tschechischen Republik sind zwei Fünftel der Erwachsenen der Meinung, dass sie sich in der deutschen Sprache mit anderen EU-Bürgern verständigen könnten. Ein ähnlich hoher Anteil von Personen erklärte in einer Umfrage, zumindest ein wenig die russische Sprache zu beherrschen. Sich in Englisch verständigen zu können, glaubten dagegen nur rund 30 Prozent der Befragten. Das geht aus den Ergebnissen einer Umfrage der Agentur STEM hervor die am Freitag veröffentlicht wurde.
Zahl der Verkehrstoten in Tschechien um ein Fünftel zurückgegangen
Die Anzahl der Verkehrstoten in Tschechien ist im Zeitraum von 2001 bis 2006 um ein Fünftel zurückgegangen. Waren es im Jahr 2001 noch 1334 Menschen, die bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, so wurden fünf Jahre später 1063 Personen registriert, die im Straßenverkehr getötet wurden. Das geht aus einem Bericht hervor, der am Freitag von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde.
Verkehrskontrollaktion X: 4400 StVO-Verstöße bei 24.000 Überprüfungen
Wenig erfreulich sind die Ergebnisse einer jüngst in Tschechien durchgeführten Verkehrskontrollaktion. Am Mittwoch wurden bei der landesweit durchgeführten Aktion X über 24.000 Fahrzeuge in Augenschein genommen. Aufgrund ihrer Fahrweise wurden bei fast 4400 Autofahrern Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) registriert. Der häufigste Verstoß war überhöhte Geschwindigkeit, meldete am Freitag die Nachrichtenagentur CTK.
Agip kauft alle Esso-Tankstellen in Tschechien auf
Die 43 Esso-Tankstellen in Tschechien werden von der Gesellschaft Agip übernommen, die zum italienischen Ölgiganten Eni gehört. Agip betreibt in Tschechien bereits 78 Tankstellen. Durch die Übernahme verstärkt sie ihre Präsenz um rund 50 Prozent. Das berichtete am Freitag der Internetserver Aktualne.cz.
Eishockey-WM: Tschechien startet mit einem Sieg gegen Weißrussland
Die tschechische Nationalmannschaft hat ihr Auftaktspiel zur Eishockey-Weltmeisterschaft in Russland am Freitagabend gegen Weißrussland klar und deutlich mit 8:2 gewonnen. Vor 5400 Zuschauern in Mytischi lag die tschechische Auswahl schon nach dem ersten Drittel mit 4:1 in Front und kontrollierte die Partie dann nach ihren Vorstellungen. In ihrem zweiten Spiel der Vorrundengruppe B trifft sie am Sonntag auf die Auswahl von Aufsteiger Österreich.
Das Wetter
Am Samstag strahlt in ganz Tschechien die Sonne, die Tageshöchsttemperaturen klettern auf frühsommerliche Werte bis zu 27 Grad Celsius. Am Sonntag allerdings ziehen wieder erste Wolken auf, die Tageshöchstwerte werden nur noch bei 19 bis 23 Grad Celsius liegen.