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Präsident Klaus nannte noch keinen Termin für die Ernennung des Kabinetts

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Dienstag nach dem traditionellen Neujahrsmittagessen mit Premierminister Mirek Topolanek noch nicht bekannt gegeben, wann er das zweite Kabinett des Regierungschefs ernennen wird. Nach seinem mehr als zweistündigen Treffen mit Topolanek erklärte Klaus vor Journalisten, dass er beabsichtige, noch in dieser Woche weitere Schritte in punkto Regierungsernennung zu unternehmen. Er bestätigte, dass er die Zusammensetzung des Kabinetts nicht für eine ideale Lösung halte, er aber auch nicht das Recht habe, in diese einzugreifen. Zu dem traditionellen Essen auf Schloss Lany bei Prag waren auch die Gattinnen der beiden Politiker mit von der Partie.

Noch vor dem Treffen zwischen Präsident und Premier kam der Parteivorstand der Christdemokraten zusammen, um über die Nachfolgerin von Simeona Zikmundova zu verhandeln, die als christdemokratische Ministerin ohne Aufgabenbereich in der Regierung vertreten sein sollte. Zikmundova hatte ihre Kandidatur wegen Kritik in den Medien zurückgezogen.

Neujahrsansprache: Lob und Kritik an Äußerungen von Präsident Klaus

Die Neujahrsansprache von Staatspräsident Vaclav Klaus, bei der das Staatsoberhaupt unter anderem die verhärteten innenpolitischen Fronten mit einem "kalten Bürgerkrieg" verglich, hat in der tschechischen Politszene unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Der Vorsitzende der Bürgerdemokraten und amtierende Premierminister, Mirek Topolanek, hat die Neujahrsansprache als staatsmännisch bezeichnet und stimmte den Kernpunkten der Rede zu. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Jiri Paroubek, sagte, er stimme Klaus Ansichten über die innenpolitische Lage zu, nicht aber seinen Äußerungen über die Außenpolitik und die EU. Klaus hatte vor der Annahme einer europäischen Verfassung und ihren Folgen gewarnt. Diese Passage der Rede wurde auch von Grünen-Chef Martin Bursik scharf kritisiert. Der Chef der Christdemokraten, Jiri Cunek, lobte, dass Klaus in seiner Ansprache die Bedeutung der zwischenmenschlichen Beziehungen betont habe.

Prager ODS-Organisation will Debatte zur künftigen Regierungskoalition

Die Prager Organisation der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) wird am Mittwoch die Koalitionsvereinbarung behandeln, die die Spitzenpolitiker ihrer Partei zur Bildung einer gemeinsamen Regierung mit den Christdemokraten (KDU-CSL) und den Grünen (SZ) getroffen haben. Die Prager ODS-Politiker verheimlichen dabei nicht, dass sie mit mehreren Punkten der Vereinbarung unzufrieden sind. Vor allem die Verteilung der Ministerposten soll noch einmal zur Sprache kommen. Früheren Äußerungen zufolge hätten es die hauptstädtischen Bürgerdemokraten zudem viel lieber gesehen, wenn es zu einer Koalition ihrer Partei mit den Sozial- und den Christdemokraten gekommen wäre, da ein solches Bündnis auf eine ausreichende Mehrheit im Abgeordnetenhaus hätte bauen können.

Tschechischer Staat schließt Haushaltsjahr 2006 mit Defizit von 3,5 Mrd. Euro ab

Der tschechische Staat wirtschaftete im Jahr 2006 mit einem Defizit von 97,3 Milliarden Kronen (ca. 3,5 Milliarden Euro). Das sind um 13,6 Milliarden Kronen mehr als das Defizit, das vom Abgeordnetenhaus gebilligt wurde. Das gab das Finanzministerium in Prag am Dienstag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.

Tschechische Währung startet mit Rekordkurs von 20,67 CZK/USD ins neue Jahr

Die tschechische Währung wurde am Dienstag mit einem neuen Rekordwert im Kursverhältnis zur amerikanischen Währung notiert. Gegen 10.30 Uhr war der Wechselkurs auf 20,67 Kronen je US-Dollar gestiegen. Gegenüber der europäischen Währung wurde sie den ganzen Tag über mit einem stabilen Kurs von 27,50 Kronen je Euro gehandelt. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.

Tschechische Unternehmer sind für 2007 optimistisch

Die tschechischen Unternehmer blicken optimistisch ins neue Jahr. Das geht aus einer Untersuchung der Union kleiner und mittlerer Betriebe hervor, die Ende 2006 durchgeführt wurde. Die Firmen erwarten eine bessere Ausschöpfung der EU-Gelder in diesem Jahr, befürchten aber steigende Energiepreise und die Auswirkungen des neuen Arbeitsgesetzes. Am optimistischsten sind die Prognosen von Firmen in Prag sowie in Mittel- und Südböhmen. Betriebe in Mähren und Schlesien blicken skeptischer in die Zukunft.

Ein Toter bei Einsturz eines alten Fabrikgebäudes in Vejprty

In der nordböhmischen Grenzstadt Vejprty / Weipert, unweit des sächsischen Wintersportorts Oberwiesenthal gelegen, sind am Dienstag Gebäudeteile einer ehemaligen Fabrik eingestürzt. Dabei ist ein 20-jähriger Mann, der gegenüber der Fabrik wohnte, von den Trümmern getötet worden. Das teilte die Bürgermeisterin von Weipert, Jitka Gavdunova, der Nachrichtenagentur CTK mit. Durch den vermehrten Diebstahl von Eisen in dem verlassenen Gebäude waren einige Stützpfeiler so beschädigt worden, dass es zu dem Einsturz kam, mutmaßte die Bürgermeisterin. Die Rettungskräfte erklärten nach Abschluss der Bergungsarbeiten, dass sie keine weiteren Personen, die in den Trümmern verschüttet hätten sein können, gefunden haben.

Hausbesitzer in Dubnany nach Gasexplosion schwer verletzt im Krankenhaus

Im südmährischen Dubnany bei Hodonin ist es am Abend des Neujahrstages zu einer Gasexplosion in einem Familienhaus gekommen, nach der der Hausbesitzer mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die Explosion zerstörte den Vorderteil des Gebäudes und beschädigte auch ein Nachbarhaus. Wegen der Gefahr weiterer Explosionen musste die Feuerwehr insgesamt 17 Menschen evakuieren. Die Ursache der Explosion wird noch untersucht.

Eishockey-U-20-WM: Tschechiens Cracks scheitern im Viertelfinale an Schweden

Die tschechische Eishockey-Auswahl bis 20 Jahre unterlag im Viertelfinale der U-20-Weltmeisterschaft in Schweden am Dienstagabend in Leksand dem gastgebenden Drei-Kronen-Team klar und deutlich mit 1:5 und kehrt somit ohne Medaille von diesem Nachwuchschampionat nach Hause. In ihrer abschließenden WM-Begegnung, dem Spiel um Platz 5, trifft sie am Donnerstag erneut in Leksand auf die Mannschaft Finnlands.

Wetter: Bewölkt und feucht

Am Mittwoch wird es in Tschechien erneut bewölkt bis bedeckt sein, örtlich kommt es zu Regenschauern, die in höheren Lagen ab 500 Metern in Schneeregen übergehen. Die Tageshöchsttemperaturen werden zwischen 2 und 6 Grad Celsius liegen.