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Umweltministerium gibt Zustimmung zu Atommüll-Lager in Temelin

Das tschechische Umweltministerium hat seine Zustimmung zur Errichtung eines Atommüll-Lagers auf dem Gelände des südböhmischen Kernkraftwerks Temelin erteilt. Das folgt aus dem Ergebnis einer Umweltverträglichkeitsprüfung, welches Radio Prag vorliegt. Das geplante Lager würde ausreichenden Schutz gegen Strahlung bieten und stelle keine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung dar, heißt es in dem Bericht. Tschechische Atomkraftgegner wenden ein, dass das Ministerium dem Vorhaben zugestimmt hat, obwohl wichtige Angaben über die Beschaffenheit der Lagercontainer noch fehlen würden. Dana Kuchtova von der Umweltinitiative Südböhmische Mütter spricht von "Hurra-Atom-Optimismus" und hat Proteste gegen den Bau angekündigt. Nun müssen die Europäische Kommission, das Staatliche Amt für atomare Sicherheit und die zuständige Baubehörde ihre Stellungnahmen abgegeben. Geht es nach den Betreibern, dann sollte die Anlage 2014 den Betrieb aufnehmen. 60 Jahre lang soll dort dann radioaktiver Abfall gelagert werden.

Schrittweise Deregulierung der Mieten bekommt neue Chance

Die regulierten Mieten könnten in Tschechien ab dem 1. Januar 2007 schrittweise erhöht werden. Die Abgeordnetenfraktion der regierenden Sozialdemokraten hat am Dienstag einem entsprechenden Kompromissvorschlag der christdemokratischen und liberalen Koalitionspartner zugestimmt. Die Deregulierung sollte insgesamt vier Jahre lang dauern und Ende 2010 abgeschlossen sein. In Tschechien besteht ein besonders großer Unterschied zwischen Mieten, die in neueren Verträgen festgelegt wurden, und solchen, die zum Teil seit der kommunistischen Zeit bestehen. Der jetzige Gesetzesvorschlag könnte nun eine Chance haben, im Parlament beschlossen zu werden.

Urteil wegen Veruntreuung von EU-Geldern

Wegen der Veruntreuung von EU-Geldern ist ein Russe am Dienstag von einem Prager Gericht zu etwa sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als bewiesen an, dass der Unternehmer rund 600.000 Euro vom tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung zum Kauf fleischverarbeitender Maschinen erhalten hatte. Mit dem Großteil der Fördergelder zahlte er jedoch private Schulden ab. Es war einer der ersten Prozesse dieser Art in Tschechien. Erst Anfang November hatte die Polizei in Prag acht ehemalige Mitarbeiter des Regionalministeriums festgenommen. Diese sollen über einen EU-Entwicklungsfonds illegal rund 7,7 Millionen Euro Fördermittel abgeschöpft haben.

Hochgeschwindigkeitszug Pendolino nimmt regelmäßigen Betrieb auf

Auf der Strecke Brno / Brünn - Prag - Decin / Tetschen haben die Tschechischen Bahnen am Dienstag erstmals zwei Wagenzüge ihres neuen Hochgeschwindigkeitszuges Pendolino im fahrplanmäßigen Verkehr eingesetzt. Dank dieses Zuges wird die Fahrzeit zwischen den größten Städten Böhmens und Mährens, Prag und Brünn, um nahezu eine halbe Stunde verkürzt. Von Brünn bis Breclav, dem mährischen Grenzort zu Österreich, wird die Fahrzeit in Zukunft nur noch 32 Minuten betragen. Nach Einführung des neuen Fahrplans am 11. Dezember soll der mit dem Pendolino beschleunigte Zugverkehr bald auch bis Wien und Bratislava ausgedehnt werden.

Tschechische Regierung verschenkt Bunker aus der Vorkriegszeit

Rund 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg will das Verteidigungsministerium in Prag hunderte Bunker im tschechisch-deutschen Grenzgebiet verschenken. Die Befestigungen waren in den dreißiger Jahren von der tschechoslowakischen Regierung nach dem Vorbild der französischen Maginot-Linie zum Schutz vor einem möglichen Einmarsch deutscher Truppen gebaut worden. Man habe zwar zunächst den Verkauf der Anlagen erwogen, wolle die Bunker nun aber lieber kostenlos abgeben, sagte Verteidigungsminister Karel Kühnl am Dienstag. Vor einem Verkauf hätte man in kostspielige Expertenanalyse investieren müssen, Verschenken sei billiger, so Kühnl.

Illegales Pervitin-Labor in Brünn ausgehoben

Tschechische Kriminalbeamte haben in den vergangenen Tagen in der mährischen Stadt Brno / Brünn ein illegales Labor zur Herstellung von Pervitin ausgehoben. Drei Verdächtige wurden festgenommen, mehrere Geräte und Rohstoffe zur Herstellung der Droge wurden beschlagnahmt. Den Tatverdächtigen drohen bis zu fünf Jahre Haft, sagte der Sprecher der Brünner Polizeibehörde am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Pervitin ist ein synthetisch hergestelltes Suchtgift, das zu den am meisten verbreiteten Drogen Tschechiens gehört.

Prager Rudolfinum feiert 120. Geburtstag

Das Prager Rudolfinum feiert seinen 120. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand am Dienstag in dem denkmalgeschützten Gebäude am Moldauufer im Zentrum Prags ein Tag der offenen Tür statt. Die Tschechische Philharmonie, die hier zu Hause ist, hatte sich ebenso wie die Galerie Rudolfinum auf einen großen Besucheransturm eingestellt. Den ganzen Tag über gab es für die ungefähr 6000 Gäste Führungen durch das bedeutende Haus. In der Zwischenkriegszeit war das Rudolfinum auch Sitz des Parlaments.

Rolling Stones am 16. Juni in Brünn

Die Rolling Stones werden am 16. Juni nächsten Jahres auf dem Ausstellungsgelände der mährischen Metropole Brno / Brünn auftreten. Das Konzert war bereits vorige Woche angekündigt worden, am Dienstag gaben die Veranstalter den genauen Termin bekannt. Auf dem Gelände wird ein Podium errichtet, vor dem 50.000 Besucher Platz finden sollen. Der Kartenvorverkauf für das Konzert in Brünn, unweit der österreichschen Grenze, beginnt am 12. Dezember. Es wird sich um den bereits fünften Auftritt der Stones in Tschechien handeln, den ersten außerhalb der Hauptstadt Prag.

Wetter

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, vereinzelt sind Schneefälle zu erwarten. Tageshöchsttemperaturen -1 bis 3 Grad.