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Niederschlagung des Prager Frühlings jährt sich zum 37. Mal

Der Sonntag steht an vielen Orten Tschechiens im Zeichen des Gedenkens an die Okkupation der ehemaligen Tschechoslowakei durch mehrere Armeen des Warschauer Paktes vor 37 Jahren. Am 21. August 1968 waren Soldaten der Sowjetunion und anderer kommunistischer Staaten in Prag eingerückt und hatten der Reformpolitik der damaligen tschechoslowakischen Führung ein Ende bereitet. Nach Angaben des "Amtes zur Dokumentation und Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus" kamen bei den Demonstrationen gegen die Besatzer 72 Menschen ums Leben. Der Niederschlagung des "Prager Frühlings" folgten lange Jahre der so genannten Normalisierung, das kommunistische Regime in Prag wurde erst im November 1989 gestürzt. Zu den Gedenkveranstaltungen, die am Sonntag im ganzen Land stattfinden, gehört auch eine Kranzniederlegung vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks, das im August 1968 besonders umkämpft war.

Verteidigungsminister: Stabilität auf dem Balkan wichtiges Ziel

Für die Verteidigungsminister Tschechiens, Österreichs und Sloweniens ist die Stabilität auf dem Balkan ein vorrangiges sicherheitspolitisches Ziel in Europa. Darauf verständigten sich die drei Minister nach Angaben der Nachrichtenagentur APA bei einem Treffen im österreichischen Bregenz. Der tschechische Minister Karel Kühnl regte dabei eine engere Zusammenarbeit der mitteleuropäischen Länder innerhalb der EU an, jedoch ohne formellen Zusammenschluss. Kühnl forderte außerdem, bei den Einsätzen vor Ort immer auch die zivile Seite zu berücksichtigen. Wenn sich die Lebensumstände der Menschen nicht verbesserten, könne keine dauerhafte Stabilität erreicht werden, so Kühnl. Tschechien hatte Ende Juli für ein Jahr das Oberkommando der internationalen Streitkräfte im Zentralkosovo übernommen. Enttäuscht äußerte sich Kühnl über die zögerliche Umsetzung der geplanten gemeinsamen EU-"Battle Group" Tschechiens, Österreichs und Deutschlands. Die Verzögerung war im Mai mit dem Argument begründet worden, Deutschland sei bis 2010 mit anderen Gefechtsverbänden "ausgebucht".

"Nationale Vereinigung" verlässt rechtsextremes Parteienbündnis

Die nicht im Parlament vertretene Partei Narodni sjednoceni (NSJ), zu Deutsch Nationale Vereinigung, ist am Samstag aus dem rechtsextremen Wahlbündnis Narodni sily (Nationale Kräfte) ausgetreten. Die drei anderen Gruppierungen, die in dem Bündnis vertreten sind, hätten in letzter Zeit immer öfter Entscheidungen ohne ausreichende Rücksprache mit der NSJ getroffen, sagte Parteichef Jan Cervenka. Bereits im Mai hatte eine weitere Gruppierung die Nationalen Kräfte verlassen. Das Bündnis, das nun nur noch aus drei Kleinparteien besteht, will bei den Parlamentswahlen im Juni 2006 gemeinsam antreten. Umfragen signalisieren derzeit, dass die extreme Rechte kaum Chancen auf einen Einzug ins tschechische Abgeordnetenhaus hat.

Vaclav Havel als Urlaubsgast beim polnischen Präsidenten

Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel und seine Frau machen zurzeit als Gäste des polnischen Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski Urlaub an der Ostsee. Die Havels seien in Kwasniewskis Urlaubsquartier auf der Halbinsel Hel zu Gast, teilte die polnische Präsidentschaftskanzlei mit. Havel wird an der Ostsee an seinem neuesten Buch arbeiten. Am 31. August gehört der tschechische Ex-Präsident, Schriftsteller und einstige Dissident zu den Ehrengästen bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Danziger Abkommens und der Gründung der Gewerkschaft Solidarität.

Landkreis Pilsen erwägt finanzielle Hilfe für bayrisches Schwimmbad

Der westböhmische Landkreis Pilsen erwägt die Möglichkeit, eine eventuelle Wiedereröffnung des beliebten Schwimmbades im bayrischen Eisenstein nahe der tschechischen Grenze finanziell zu unterstützen. Die deutsche Stadt war in finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste das Bad schließen. Damit hat sich auch das Freizeitangebot für viele Gäste der nahe gelegenen Hotels und Pensionen auf der tschechischen Seite der Grenze verringert. Laut Olga Kalcikova, die in der Pilsener Landesregierung für den Tourismus zuständig ist, könnte der Landkreis 1,5 Millionen Kronen, das sind etwa 50.000 Euro, für die Wiederaufnahme des Betriebes in dem Bad zur Verfügung stellen. Außerdem hätten sich tschechische Tourismusunternehmer gemeldet, die das Bad unterstützen wollen, so Kalcikova.

Wetter

Am Sonntag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, immer wieder gibt es Regenfälle. Tageshöchsttemperaturen 22 bis 26 Grad.