Ungebrochene Wirtschaftskontakte zwischen Tschechien und Deutschland
Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Euro“ anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft entwickelt sich der Handel zwischen beiden Nachbarländern allgemein positiv.
Demnach sind in diesem Jahr aus Deutschland schon mehr als eine Milliarde Euro an Direktinvestitionen nach Tschechien geflossen. Der Handel wurde allerdings zwischenzeitlich durch die Coronakrise beeinflusst. So ging zwischen Januar und April der Umfang von Im- und Exporten um mehr als zwölf Prozent zurück. Die weitere Entwicklung hängt laut „Euro“ davon ab, wie die deutsche Wirtschaft im Weiteren durch die Krise kommt.
Im vergangenen Jahr lagen die Höhe der tschechischen Ausfuhren nach Deutschland bei 56 Milliarden Kronen (knapp 2,1 Milliarden Euro) und die Höhe der Einfuhren bei 39 Milliarden Kronen (knapp 1,5 Milliarden Euro). Dabei hatte der Bereich Maschinen und Autos den größten Anteil: Er machte mehr als 60 Prozent des Exports aus und fast die Hälfte des Imports.
Wichtigstes Bundesland für Tschechien ist Bayern mit fast einem Viertel Anteil am gemeinsamen Handel mit Deutschland. Dahinter folgen Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Im Februar vereinbarten Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos) und der bayerische Europaminister Florian Herrmann (CSU), stärker beim Hochgeschwindigkeitsnetz der fünften Generation (5G) zu kooperieren. So soll im Rahmen des EU-Programms „Connecting Europe Facility“ ein 5G-Korridor zwischen Prag und München entstehen.
Nach dem Corona-Shutdown sind jedoch als Erstes die Kontakte zwischen Prag und Dresden wieder aufgenommen worden. So traf sich Ende Juni bereits die Sächsisch-Tschechische Arbeitsgruppe, die aus Vertretern von Ministerien beider Seiten besteht.
