Milešovka – der Donnersberg
Der Milešovka wird als hierzulande auch als „Königin des Böhmischen Mittelgebirges“ (Královna Českého středohoří) bezeichnet. Königin deshalb, weil der Berg im Tschechischen ein weibliches Substantiv ist.
Die Anhöhe heißt auf Deutsch Milleschauer oder aber auch Donnersberg. Denn auf seinem Gipfel donnert es am häufigsten in ganz Tschechien.
„Wenn der Donnersberg-Gipfel von Wolken verhüllt ist, kommt mit Sicherheit der Regen. Im Gegensatz dazu wird es nicht regnen, wenn die Wolken über anderen Bergen stehen, und nicht über dem Donnersberg.“
Mit diesen Worten hat der Jesuit Bohuslav Balbín 1679 die Naturgesetze rund um den höchsten Berg des Böhmischen Mittelgebirges beschrieben. Und die Einheimischen halten sich bis in die heutige Zeit daran. 1905 wurde eine Wetterstation auf dem Donnersberg errichtet, die heute vom Institut für Physik der Atmosphäre der Akademie der Wissenschaften verwaltet wird. Sie ist die windigste Wetterstation Tschechiens überhaupt, Windstille herrscht dort nur etwa acht Tage im Jahr.
Diejenigen, die ohne Rücksicht auf das Wetter den 836,5 Meter hohen Gipfel besteigen, werden mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Dieser hat auch den bekannten Forscher und Weltreisenden Alexander von Humboldt hingerissen. Er bezeichnete die Aussicht vom Milleschauer als die drittschönste der Welt, zudem hat er den preußischen König auf den Gipfel begleitet. Seit den 1820er Jahren können Wanderer hier in einen Berggasthof einkehren, einem der ältesten in Böhmen überhaupt. Später wurde auch ein 19 Meter hoher Aussichtsturm gebaut. Markierte Wanderwege auf den Gipfel gehen von den nahen Orten Velemín / Welemin, Milešov / Milleschau, Bílka / Pilkau und Černčice / Tscherntschitz aus.
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