Premiers in Wien: EU muss Ungleichheit bei Impfstoff-Verteilung beheben

Die Europäische Union muss sich mit den Ungleichheiten bei der Verteilung der Corona-Impfstoffe befassen. Das elementare Kriterium dafür müsse die Einwohnerzahl der EU-Mitgliedsstaaten sein, so wie es ursprünglich vereinbart wurde. Das erklärten am Dienstag unisono die Regierungschefs von Tschechien, Bulgarien, Slowenien und Österreich nach ihrem Treffen in Wien. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, versprachen daraufhin eine Verhandlung per Videokonferenz für Dienstagabend oder Mittwoch, sagte Tschechiens Premier Andrej Babiš. (Partei Ano).

An der Debatte in Wien nahmen neben Babiš der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie die Ministerpräsidenten von Slowenien und Bulgarien, Janez Janša und Bojko Borissow, persönlich teil. Per Videoschalte mitdiskutiert haben außerdem die Regierungschefs aus Kroatien und Lettland, Andrej Plenković und Krišjānis Kariņš.

Die Regierungschefs der sechs EU-Länder haben vergangene Woche in einem gemeinsamen Brief empfohlen, dass die Union sehr rasch einen EU-Gipfel zur Verteilung der Vakzine durchführen sollte, damit alle Mitgliedsstaaten in die Lage versetzt werden, bis zum Ende des zweiten Quartals ihre Impfziele erfüllen zu können. Laut Babiš sei es von Anfang an das Ziel gewesen, dass alle EU-Länder bis Ende Juni eine Durchimpfungsquote von 70 Prozent der Bevölkerung aufweisen.

Autor: Lothar Martin