130 Jahre Petřín-Seilbahn in Prag

Petřín-Seilbahn, 1891

Die Standseilbahn auf den Laurenziberg / Petřín befördert jedes Jahr etwa zwei Millionen Passagiere und ist nach dem Prager Zoo die zweitgrößte Besucherattraktion in Tschechien. Erbaut wurde sie anlässlich der Landes-Jubiläumsausstellung im Jahr 1891.

Foto: Jiří Roun,  fotokartmen.cz

Der Bau der damals längsten Seilbahn in Österreich-Ungarn erfolgte in unglaublich kurzer Zeit. Vom ersten Spatenstich bis zur feierlichen Eröffnung der „Laurenziberg-Drahtseilbahn“ am 25. Juli 1891 vergingen nur fünf Monate.

Die Seilbahn funktionierte damals noch mit Wasserantrieb. Das hatte seine Tücken. Im Winter musste der Betrieb oft eingestellt werden, wenn bei niedrigen Temperaturen etwa die Wassertanks oder die Bremszahnstange zu vereisen drohten. Ein weiterer Nachteil: Wegen des hohen Wasserverbrauchs mussten die Anwohner nahe der Talstation mit weniger Wasser auskommen.

Wegen rückläufiger Fahrgastzahlen wurde der Betrieb der Seilbahn im Jahr 1916 vorübergehend eingestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging es zunächst weiter, doch aufgrund des Wassermangels kam der Verkehr ab 1921 völlig zum Erliegen. Erst 1932 – anlässlich des IX. Sokol-Turnfestes im umgebauten Strahov-Stadion – beförderte die Seilbahn wieder Passagiere auf den Laurenziberg. Zuvor war die Anlage modernisiert und auf elektrischen Antrieb umgestellt worden.

Die Standseilbahn auf Petřín in Prag | Foto: Jiří Roun,  fotokartmen.cz

Zu einer weiteren Zwangspause kam es Mitte der 1960er Jahre, als mehrere Erdrutsche die Strecke stark beschädigten. 1985 ging die Seilbahn mit neuer Technik und modernen Fahrzeugen wieder in Betrieb. Seitdem haben über 55 Millionen Fahrgäste das vor allem bei Touristen beliebte Verkehrsmittel genutzt.

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