Musiker Kocáb wird sich über Präsidentschaftskandidatur im letzten Moment entscheiden
Der Musiker und Ex-Menschenrechtsminister Michael Kocáb will sich über seine eventuelle Präsidentschaftskandidatur erst im letzten Moment entscheiden. Das sagte der Musiker am Sonntag während der internationalen Sommerfilmschule in Uherské Hradiště. Beim Festival erlebte der Dokumentarfilm „Michael Kocáb – Rocker versus Politiker“ von Regisseurin Olga Sommerová am Samstag die Premiere.
Kocáb erklärte, er sehne sich nicht nach dem Präsidentenamt, er sei in der Musik und Kunst verankert. Es gebe jedoch Tatsachen, denen er in diesem Staat nicht zusehen könne, so der Rocker. Er sei von der Vorstellung erschrocken, so Kocáb, dass nach 30 Jahren ein ehemaliger Kommunist und Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes wieder regieren würde. Seinen Worten zufolge gibt es in Tschechien viele hervorragende Menschen, die entweder nicht kandidieren oder keine Chance bei der Wahl haben.
Der 68-jährige Kocáb war in den Jahren 2009 bis 2010 Minister für Menschenrechte in den Regierungen von Mirek Topolánek und Jan Fischer. Seit den 1980er Jahren gehörte er zu den führenden Persönlichkeiten der Musikszene. Anfang der 1990er Jahre setzte sich als Abgeordneter für den Abzug der sowjetischen Truppen aus der Tschechoslowakei.