Enthüllungen um Voice of Europe: AfD-Politiker Bystron will rechtlich gegen Zeitung Deník N vorgehen
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron will mit rechtlichen Schritten gegen die Aussagen der tschechischen Tageszeitung Deník N vorgehen, dass er Vorteile von einer russischen Organisation zur Einflussnahme erhalten haben soll. Dies teilte der deutsche Politiker tschechischer Herkunft am Freitag der Presseagentur ČTK mit. Der Vorfall sei die Rache der tschechischen Regierung dafür, dass er vor zwei Jahren in Prag als Redner auf einer Demonstration gegen das Kabinett von Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) aufgetreten sei, so Bystron weiter.
Die tschechische Zeitung Deník N und das deutsche Magazin Spiegel schrieben am Donnerstag, Petr Bystron sei laut einer Vermutung des Inlandsnachrichtendienstes BIS einer der Politiker gewesen, die von einer prorussischen Organisation Gelder bekommen haben sollen. Die tschechische Regierung hatte am Mittwoch das russische Propaganda-Portal Voice of Europe, dessen Chef, den Putin-Vertrauten Wiktor Medwedtschuk, und einen weiteren Angestellten auf ihre nationale Sanktionsliste gesetzt. Bystron hatte dem Medium in der Vergangenheit Interviews gegeben, mit Medwedtschuk war er 2021 persönlich zusammengekommen.
In einer Erklärung, die der Presseagentur ČTK vorliegt, nennt Bystron die Maßnahme gegen Voice of Europe einen ungeheuerlichen Angriff auf die Pressefreiheit. Die Vorwürfe von Deník N und Spiegel wies er zurück. Zu den angekündigten rechtlichen Schritten sagte der Chefredakteur von Deník N, Pavel Tomášek, am Freitag der Agentur ČTK, das Nachrichtenportal halte seine Erkenntnisse für ausreichend gesichert. Es gebe keinen Grund den Bericht zu überarbeiten, hieß es weiter.