Pithart besucht als erster Politiker nach Zerwürfnis wegen Benes-Dekreten Ungarn

Der Vorsitzende des tschechischen Senats, Petr Pithart, trifft sich in der kommenden Woche in Budapest mit dem ungarischen Staatspräsidenten Ferenc Madl. Darüber informierte Pitharts Berater Jaroslav Veis am Samstag die Nachrichtenagentur CTK. Pithart wird damit der erste gesetzmäßige Vertreter sein, der Ungarn besucht, nachdem es in den bilateralen Beziehungen durch die Äußerungen des ungarischen Premiers Viktor Orban über die Benes-Dekrete zu einem Zerwürfnis gekommen war. Orban hatte sich auf die Seite einiger deutscher und österreichischer Politiker gestellt, die die Aufhebung der Dekrete fordern. Aufgrund von Orbans Äußerungen hatten die Regierungschefs Tschechiens, der Slowakei und Polens ihre Teilnahme an dem für März angesetzten Gipfeltreffen der Premiers der vier Visegrad-Staaten abgesagt. Pitharts Reise nach Budapest ist nicht dienstlich. Er wird auf der dortigen Buchmesse sein Essay mit dem Titel "Nach 1989: wer sind wir" vorstellen, das jetzt auf Ungarisch erscheint.