Polizei schnappte größte Autoschieberbande in Tschechien
Prags Autofahrer können aufatmen. Aber nicht minder auch die ausländischen Fahrzeughalter, die mit ihrem Gefährt recht gern die Moldaumetropole besuchen. Mit der Zerschlagung der bisher größten Bande von Autodieben in Tschechien ist der Prager Polizei nämlich ein großer Wurf gelungen. Näheres dazu von Lothar Martin.
Rund 700 geklaute Fahrzeuge gehen auf das Konto der mindestens 15 Mann starken Bande, deren Treiben von der Prager Polizei dieser Tage aufgedeckt wurde und die neun Personen im Alter von 20 bis 46 Jahren festnehmen konnte. Gegen die bekannten übrigen sechs Bandenmitglieder wurde eine republikweite Fahndung eingeleitet.
Innerhalb der letzten vier Jahre hatte die Bande in der tschechischen Hauptstadt ihr Unwesen getrieben, indem sie vor allem Autos der Marken Skoda und Mercedes sowie des Leichttransporters Avia entwendete, von denen sie die meisten auf Schrottplätzen in der Umgebung von Prag zerlegte und den Markt dann mit Ersatzteilen belieferte. Bei ihren Ermittlungen entdeckten die Polizisten Lager voll mit Motoren oder rund zwei Tonnen Autokosmetik. Allein auf vier Lastern mussten die Türen von gestohlenen Fahrzeugen abtransportiert werden. Bei ihren Diebstählen entwendeten die Autoknacker vornehmlich Fahrzeuge, die nahe zu großen Ausfallstraßen geparkt waren, um mit der Beute schnell verschwinden zu können. Der entstandene Schaden wird auf mindestens 40 Millionen Kronen (ca. 2,3 Millionen Mark) geschätzt. Den Tätern drohen nun Freiheitsstrafen von zwei bis zehn Jahren.
Dass der Autoklau in Prag ein wirklich ernstzunehmendes Problem darstellt, belegt auch das Gespräch, das ich mit einer externen Mitarbeiterin der Tschechischen Polizei führen konnte: