Präsident Havel warnt vor "Zerreden der historischen EU-Erweiterung"

Der tschechische Präsident Václav Havel hat am Freitagabend vor einer zu materialistischen Interpretation der EU-Erweiterung gewarnt. Nach den in Kopenhagen erzielten Beschlüssen solle nicht so sehr über Quoten und Preise geredet werden, sondern über die historischen Folgen der Entscheidung, betonte Havel in Prag. Statt auszurechnen, was die EU für die Staaten tun soll, sollte jeder Staat nachdenken, was er für die EU tun könnte, sagte der Präsident. Havel wollte ursprünglich am Freitagabend in die dänische Hauptstadt reisen, musste seinen Flug allerdings wegen starken Nebels in Kopenhagen absagen.

Autor: Lothar Martin