Präsident Zeman befürchtet Eskalation des Konflikts in der Ukraine

Die Sanktionen zwischen Russland und der Europäischen Union könnten nach Ansicht des tschechischen Staatspräsidenten Miloš Zeman zur Eskalation des Konflikts in der Ostukraine führen. Die Folgen der Sanktionen dürften sich auch auf die tschechische Wirtschaft auswirken und ihr Verluste in Milliardenhöhe zufügen, sagte Zeman am Donnerstag in Prag nach seinen Gesprächen mit Gewerkschaftern.

Die indirekten Folgen der Sanktionen seien seiner Meinung nach schwerwiegender als die direkten Auswirkungen, denn neben den hohen Verlusten könnte auch der Kontakt zu Unternehmen in Russland und der Ukraine abbrechen, betonte Zeman. Auch der Chef des tschechischen Gewerkschaftsdachverbandes ČMKOS, Josef Středula, kritisierte die Sanktionen. Laut Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums seien wegen der beiderseitigen Sanktionen in der tschechischen Agrarwirtschaft 830 Arbeitsplätze gefährdet und den Lebensmittelfirmen drohe ein Umsatzverlust von 2,5 Milliarden Kronen (ca. 90 Millionen Euro).

Autor: Lothar Martin