Prag gedenkt der Opfer der kommunistischen Schauprozesse der 1950er Jahre

Die Tschechische Republik erinnert dieser Tage ein weiteres Mal an die Reihe politisch motivierter Schauprozesse in den 1950er Jahren, bei denen sich die herrschenden Kommunisten in undemokratischer Weise unliebsamen Kritikern entledigten. So wurde vor 64 Jahren die Politikerin Milada Horáková nach einem Schauprozess von den Kommunisten zum Tode verurteilt und am 27. Juni 1950 hingerichtet. Aus diesem Anlass wurde am Freitag eine Gedenkfeier veranstaltet im Gefängnis in Prag-Pankrác, in dem die Hinrichtung vollzogen wurde. Daran nahmen unter anderem die tschechische Justizministerin Helena Válková und der Prager Erzbischof Dominik Duka teil.

Bereits am Donnerstag fanden Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des kommunistischen Regimes am Denkmal der Opfer des Kommunismus im Zentrum Prags sowie auf zwei Friedhöfen der Hauptstadt statt. Im Prager Nationaltheater ließ die Hilfsorganisation „Člověk v tísni“ (Mensch in Not) vor Schülern einen Dokumentarfilm über Milada Horáková ausstrahlen. An einigen Orten Prags wurden Kunstinstallationen mit der Aufschrift „Der Kommunismus schmerzt bis heute“ platziert.