Prag hat Denkmal für Opfer landwirtschaftlicher Zwangskollektivierung
Vor dem Gebäude des tschechischen Landwirtschaftsministeriums in Prag wurde am Sonntag ein Denkmal enthüllt, das an die Opfer der kommunistischen Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in den fünfziger Jahren erinnern soll. Die sechs Meter hohe Skulptur stellt Pflanzen dar, die emporwachsen, obwohl sie mit Stacheldraht umgeben sind. Der Vorsitzende der Assoziation selbstständiger Landwirte, Stanislav Nemec, sagte in seiner Ansprache, die Opfer hätten damals machtlos mit ansehen müssen, wie all das, was sie und ihre Vorfahren aufgebaut hatten, konfisziert und zerstört wurde. Die Kollektivierung der Landwirtschaft folgte unmittelbar auf die Verstaatlichung der Industrie nach der kommunistischen Machtergreifung im Jahr 1948. Zahlreiche Bauern wurden damals ausgesiedelt oder landeten im Gefängnis. An der Enthüllung des Denkmals nahmen etwa 200 Menschen teil, darunter auch Vertreter beider Parlamentskammern.