Prager Gericht verhängt Bewährungsstrafe gegen Uzunoglu

Ein Prager Gericht hat am Donnerstag den deutschen Arzt und Unternehmer Yekta Uzunoglu wegen Erpressung und Folterung eines Türken zu zwei Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Die Strafe wird zu fünf Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Von der Anklage wegen der Folterung zweier weiterer Personen sprach ihn das Gericht frei. Uzunoglu reichte Berufung gegen das Urteil ein. Die Verhandlung des Falles dauerte länger als 12 Jahre. Der kurdischstämmige Yekta Uzunoglu war 1994 in Prag unter Mordverdacht verhaftet worden und saß über zwei Jahre in Untersuchungshaft. Seit seiner Freilassung 1997 kämpft Uzunoglu vergeblich um Rehabilitation. Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Kritiker sehen ihn als Beispiel für die auch nach dem EU-Beitritt mangelhafte Justiz in Tschechien. Nach Aussage des Staatsanwalts sei das gesamte Verfahren außergewöhnlich kompliziert gewesen und die zuständigen Strafverfolgungsorgane hätten vorher keine Erfahrungen mit vergleichbaren Fällen gehabt.