Rechtsradikale dürfen am Samstag nicht in Prag marschieren
Die rechtsradikale Vereinigung "Junge Nationaldemokraten" darf ihren für Samstag angekündigten Aufmarsch in Prag definitiv nicht durchführen. Heute hat das Prager Stadtgericht auch die Beschwerde der Rechtsradikalen gegen das Verbot ihrer Veranstaltung durch den Prager Magistrat zurückgewiesen. Bereits gestern hatte das Gericht dieses Verbot bestätigt. Den Aufmarsch hatte der Prager Magistrat untersagt, weil er am 10. November und damit am Jahrestag der so genannten Reichskristallnacht stattfinden sollte. Ursprünglich sollte er sogar im ehemaligen jüdischen Viertel stattfinden, also an einem Ort, wo die Juden früher in Prag zu Hause waren. "Es hat sich gezeigt, dass die bürgerliche Gesellschaft und die demokratischen Prinzipien funktionieren", lobte der Direktor des Jüdischen Museums in Prag, Leo Pavlat, heute vor Journalisten das gerichtlich bestätigte Verbot des Neonazimarsches. Auf ihren Internetseiten kündigten die Rechtsextremisten jedoch an, ihre Aktion trotz des Verbots am Samstag durchführen zu wollen.