Regierung lehnt Abtreibungsverbot erwartungsgemäß ab
Die tschechische Regierung hat am Montag erwartungsgemäß einen Gesetzesvorschlag abgelehnt, der ein völliges Verbot von Abtreibungen beinhaltete. Nur bei Lebensgefahr für die Mutter und bei Schwangerschaften nach Vergewaltigungen hätte das Gesetz eine Ausnahme vorgesehen. Der Entwurf, der von acht Abgeordneten aus der mitregierenden christlich-demokratischen Partei KDU-CSL und einem Abgeordneten der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS eingebracht worden war, hätte auch im Parlament keine Chance auf Unterstützung. Die Regierung argumentierte, es sei das Recht jeder Familie und jeder Frau, über die Anzahl ihrer Kinder und den Zeitpunkt ihrer Geburt selbst zu entscheiden. Außerdem sinkt die Zahl der Abtreibungen in Tschechien kontinuierlich. Im Jahr 1990 waren es noch 100.000, in den letzten fünf Jahren insgesamt nur noch 180.000.