Restaurierte Orgel in Theresienstadt eingeweiht

Mit einem Festakt wurde am Sonntag in Terezín / Theresienstadt die im Zweiten Weltkrieg beschädigte Orgel der Garnisonskirche eingeweiht. Der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erinnerte dabei an die Schrecken der Nazi-Herrschaft, während der im Ghetto Theresienstadt viele Künstler inhaftiert waren. „Gäbe es eine ‚Musik der Shoah‘, würde sie sich mit keinem Ort mehr verbinden als mit Theresienstadt“, sagte Lammert laut einer Sprecherin am Sonntag. Es sei ein sprechendes Symbol, dass die Orgel so lange verstummt gewesen sei. Das neu sanierte Instrument solle nun zu einem Symbol für Toleranz und Freiheit werden.

Bei dem Festkonzert wurde das „Gebet des Heiligen Wenzel“ des tschechischen Komponisten und Dirigenten Jaroslav Krček uraufgeführt. Die Restaurierung der Rieger-Orgel aus dem Jahr 1898 ging auf eine Initiative der Hans-Krása-Stiftung Terezin zurück. Das Bundestagspräsidium und der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds unterstützten das Vorhaben finanziell. Im Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt starben während der Nazi-Besatzung rund 33 500 Menschen, mehr als 80 000 wurden in Vernichtungslager deportiert.

Autor: Annette Kraus