Russland kritisiert geplantes Wlassow-Denkmal in Prag

Die russische Diplomatie hat ein geplantes Denkmal für die sogenannte Wlassow-Armee im Prager Stadtteil Řeporyje kritisiert. In einer Pressemeldung verwies die russische Botschaft in Tschechien auf die Rolle der Wlassow-Armee als Nazi-Kollaborateure. Mit dem Denkmal würde Tschechien gegen das Abkommen gegen die Verjährung von Kriegsverbrechen aus dem Jahr 1968 verstoßen, heißt es. Der bürgerdemokratische Stadtteil-Bürgermeister von Řeporyje, Pavel Novotný, verbat sich die Einmischung russischer Stellen in die tschechische Kommunalpolitik.

Die sogenannte Wlassow-Armee bezeichnet russische Einheiten unter General Andrej Wlassow, die im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Wehrmacht gegen die Sowjetunion kämpften. In der Hoffnung, sowjetischer Gefangenschaft zu entgehen, beteiligten sich die Truppen Anfang Mai 1945 am Prager Aufstand.