Sächsischer Ministerpräsident Milbradt zu Besuch in Prag

Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) absolvierte am Mittwoch einen Arbeitsbesuch in der tschechischen Hauptstadt. Bezüglich der schwierigen Regierungsbildung in Deutschland sagte Milbradt gegenüber Radio Prag, dass ein positiver Abschluss der Verhandlungen und eine Kanzlerin Merkel letztlich in jedem Fall günstig für die tschechisch-deutschen Beziehungen wären:

"Ich gehe davon aus, dass die neue Regierung unter Frau Merkel europapolitisch - ähnlich wie unter Helmut Kohl - nicht nur eine starke Zusammenarbeit der großen europäischen Nationen einschließlich Russlands favorisiert, sondern auch das Gespräch mit den mittleren und kleineren europäischen Ländern sucht. Insbesondere in Ost- und Mitteleuropa. Denn dort hat Deutschland aufgrund der Geographie eine besondere Verantwortung", sagte Milbradt.

Die tschechisch-deutschen Beziehungen galten allerdings in den letzten Jahren auch unter dem sozialdemokratischen Kanzler Gerhard Schröder als hervorragend. Zur Frage der Übergangsfristen auf dem Arbeitsmarkt sagte Milbradt, er gehe davon aus, dass diese die vollen sieben Jahre, die laut EU-Beitrittsvertrag möglich sind, bestehen bleiben. Deutschland schützt mit diesen Fristen, ähnlich wie die meisten anderen alten EU-Staaten, seinen Arbeitsmarkt vor einem befürchteten Zustrom von Arbeitskräften aus den neuen Mitgliedsländern.