Scharfe Kritik aus Brüssel an Klaus wegen seiner Haltung zur EU-Verfassung

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat die Wahl des deutschen Kardinals Joseph Ratzinger zum Papst begrüßt. "Ich bin sehr erfreut, dass gerade Sie an die Spitze der katholischen Kirche gewählt wurden. Ich sehe in Ihnen einen großen Verfechter der Werte, auf denen unsere ganze Zivilisation steht", schreibt Klaus in einem Glückwunschtelegramm an den Papst, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Er hoffe, dass sich die Beziehungen zwischen Tschechien und dem Vatikan gut entwickeln werden, unterstreicht Klaus. Die Mehrzahl der mährischen Priester und Gläubigen hat es auf Anfrage der Nachrichtenagentur CTK ebenso begrüßt, dass mit Kardinal Ratzinger einer der engsten Mitarbeiter des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. an dessen Stelle getreten ist. Führende Vertreter der christlichen Kirchen Tschechiens haben indes am Dienstagabend zurückhaltend auf die Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum neuen Papst reagiert. Der katholische Priester und Intellektuelle Tomas Halik, Präsident der Tschechischen christlichen Akademie, hob die theologische Bildung Ratzingers hervor. Zugleich wies er jedoch auch darauf hin, dass Ratzinger bislang immer traditionelle Positionen vertreten habe und neuen theologischen Strömungen gegenüber nicht sehr aufgeschlossen gewesen sei. Man müsse jetzt abwarten, ob Ratzinger als Papst seinen konservativen Kurs fortsetzen oder überraschende Änderungen vornehmen werde, so Halik. Auch der Patriarch der Tschechoslowakischen Hussitenkirche, Jan Schwarz, hob den Geisteshorizont von Ratzinger hervor sowie dessen Fähigkeit, dem modernen Menschen den Glauben zu vermitteln.

Autor: Lothar Martin