Schwere Unwetter forderten in Tschechien zwei Todesopfer
Binnen 24 Stunden ist die Tschechische Republik am vergangenen Wochenende zweimal von schweren Unwettern heimgesucht worden. Die Gewitter mit Hagel und starken Sturmböen haben in weiten Landesteilen Straßen überflutet, Dächer abgedeckt, Stromleitungen durchtrennt und die Ernte auf den Feldern vernichtet. Nicht selten haben entwurzelte Bäume den Verkehr blockiert.
Entwurzelte Bäume haben leider auch zwei Menschenleben gefordert. Am Freitag, als die Windböen den Meteorologen zufolge die Stärke eines Tornados hatten, fiel ihnen ein 19-jähriger aus Lomnice nad Luznice zum Opfer, als er mit seinem Fahrrad zum Campingplatz im südböhmischen Chlum bei Trebon zurückkehren wollte. Einen Tag später wurde eine 56-jährige Frau unweit der mährischen Stadt Kromeríz/Kremsier von einem umstürzenden Baum erschlagen. Auch bei diesem Unwetter wurden Sturmböen von mehr als 100 Stundenkilometern gemessen, bei denen taubeneigroße Hagelkörner vom Himmel fielen. Nahe Kostelec bei Jihlava/Iglau verursachten umgestürzte Bäume die Entgleisung eines Personenzuges. Menschen wurden hierbei nicht verletzt. In Brünn-Turany wurde die Kuppel einer Kirche derart beschädigt, dass sie von der Feuerwehr zerlegt und abgetragen werden musste, um sie vor dem totalen Einsturz zu bewahren. In Holesov wurde das Dach eines Altersheims stark beschädigt. Einer der Rentner schilderte dem Tschechischen Rundfunk die Situation wie folgt:
"Es hat sich alles binnen zirka zehn Minuten abgespielt. Es fielen sehr große Hagelkörner hernieder, so etwas habe ich noch nicht gesehen. Jeder von uns war auf seinem Zimmer und hat das Wasser aufgewischt, das über den Flur in die Zimmer lief."
Die Schäden, die die Unwetter angerichtet haben, werden auf mehrere Millionen Kronen geschätzt.