Schwerster Verkehrsunfall in der Geschichte der Tschechischen Republik

Busunfall in Südböhmen (Foto: CTK)

Der neue tschechische Staatspräsident Václav Klaus hatte sich seinen Amtsantritt garantiert anders vorgestellt: Am vergangenen Donnerstag, einen Tag vor seiner Inauguration, kondolierte er gegenüber den Hinterbliebenen des 19-Jährigen Zdenek Adamec, der Stunden zuvor auf dem Prager Wenzelsplatz den erschütternden Freitod mittels Selbstverbrennung gewählt hatte. Am späten Samstagabend ereilte die Tschechische Republik dann ein noch härterer Schicksalsschlag: Bei einem schweren Busunfall in Südböhmen waren 19 tschechische Touristen ums Leben gekommen, 34 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

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Der neue tschechische Staatspräsident Václav Klaus hatte sich seinen Amtsantritt garantiert anders vorgestellt: Am vergangenen Donnerstag, einen Tag vor seiner Inauguration, kondolierte er gegenüber den Hinterbliebenen des 19-Jährigen Zdenek Adamec, der Stunden zuvor auf dem Prager Wenzelsplatz den erschütternden Freitod mittels Selbstverbrennung gewählt hatte. Am späten Samstagabend ereilte die Tschechische Republik dann ein noch härterer Schicksalsschlag: Bei einem schweren Busunfall in Südböhmen waren 19 tschechische Touristen ums Leben gekommen, 34 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein doppelstöckiger Reisebus des Reisebüros LSK Autobusy aus Sokolov, den das Reiseunternehmen "Vlna" aus Chomutov/Komutau gemietet hatte, war auf der Rückreise von Österreich auf der E 55 bei Nazidla unweit der Stadt Kaplice aus noch ungeklärter Ursache einen Abhang rund sieben Meter tief hinabgestürzt.

Die aus dem gesamten Umfeld schnellstmöglich zur Unfallstelle geeilten Rettungskräfte sprachen später von einem "grauenhaften Anblick". 17 Menschen konnten aus dem auf seiner Dachseite völlig aufgeschlitzten Bus nur noch tot geborgen werden, zwei Passagiere verstarben später trotz intensiver ärztlicher Hilfe. Die meisten Touristen, die sich noch in Krankenhäusern befänden, hätten innere Verletzungen, mehrfache Knochenbrüche und Brustwunden, sagte ein Behördensprecher. Bei den Toten und Verletzten handelt es sich um Mitglieder eines Schwimmsportvereins aus Karlsbad nebst ihren Verwandten, die sich auf der Rückreise von einem Skiurlaub in den österreichischen Alpen befanden.

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Zum Andenken an die Opfer des Unglücks ist am Sonntagnachmittag vor dem Kreisamt in Karlovy Vary/Karlsbad eine schwarze Fahne gehisst worden. Neben Präsident Klaus hat auch der tschechische Premier Vladimir Spidla den Angehörigen der Opfer sein tiefes Beileid ausgesprochen. Innenminister Stanislav Gross sprach von einem der schlimmsten Unfälle in der Geschichte des Landes und kündigte eine genaue Untersuchung an. Die Polizei hat die beiden Fahrer des Busses, die Verletzungen davontrugen, noch in der Unglücksnacht vernommen. Ihre Aussagen waren zunächst nicht bekannt, doch sie kommen als Urheber des Unfalls mit in Betracht. Zum Stand der bisherigen Ermittlungen sagte der Sprecher der südböhmischen Polizei Dusan Klícha:

"Falls der hinzugezogene gerichtlich beeidete Sachverständige nach der fachlichen Expertise einen technischen Defekt am Autobus ausschließen sollte, dann wird der Verursacher des Unfalls mit großer Wahrscheinlichkeit der Fahrer sein, der zur Zeit des Unfalls am Steuer des Busses saß. Dieser Fahrer könnte in dem Fall von den Kriminalisten einer Straftat beschuldigt werden."

Wer auch immer den Unfall verschuldet haben sollte, fest steht, dass Samstag, der 8. März 2003, als ein tragischer Tag in die Geschichte des Landes eingehen wird. An diesem Freitag wird daher in der Karlsbader Maria Magdalena-Kirche ein Requiem für die Opfer des Unfalls zelebriert.